Mein Samstagmorgen: Ein anderer Blick auf Berlin
In den Sommermonaten verbringe ich die Nächte oft im Gartenhaus meines Freundes. Es ist mein persönlicher Rückzugsort, um dem Trubel der Stadt zu entfliehen und etwas Abstand zu den Nachbarn in meiner Wohnung zu finden. Hier draußen, in dieser grünen Oase, ist es entspannter als zu Hause. Absolute Stille gibt es hier selten. Stattdessen begleitet mich ein tiefes, monotones Rauschen – der beständige Atem der nahen Stadtautobahn. Und neben hört man das geschäftige Treiben auf dem Westhafenkanal. Diese Geräusche gehören hier einfach dazu.
Von der Kleingartenanlage zur S-Bahn
Früh morgens, wenn ich mich auf den Weg zu Christina mache, schließe ich das Gartentor und beginne meinen Spaziergang zur S-Bahn-Station Jungfernheide. Der Weg führt mich vom friedlichen Grün der Kleingartenanlage mitten in das urbane Leben Berlins. Die kurze S-Bahn-Fahrt bis zur Station Messe Nord fühlt sich jedes Mal wie eine kleine Reise an.😉
Mein Blick auf Funkturm und ICC
Als ich die Treppen zur Bushaltestelle hochlaufe, spüre ich es sofort: Die Hektik der Arbeitswoche ist einem etwas ruhigeren Treiben gewichen. Hier und da ein Jogger, der seine Runde dreht, Touristen mit Rucksäcken, die vom nahe gelegenen ZOB kommen, und vereinzelte Wochenend-Einkäufer.
Gerade in diesem Moment sehe ich sie, die berühmten Berliner Wahrzeichen: der Funkturm und das ICC. Ohne das übliche Chaos wirken sie an diesem Morgen noch imposanter. Der Funkturm, auch bekannt als „Langer Lulatsch“, ragt als Berlins ältestes Wahrzeichen elegant in den blauen Samstagshimmel. Er diente einst als Sendeturm, heute kann man dort oben nicht nur die Aussicht, sondern auch ein Restaurant genießen.
Direkt daneben, das ICC, dieser riesige, graue Bau. Es ist bekannt für seine fast futuristische Form, die ihm den Spitznamen „Raumschiff“ einbrachte. Als Teil der Messe Berlin ist es seit vielen Jahren geschlossen und wartet auf eine neue Nutzung. Man spürt, dass es einen Moment lang atmen kann, bevor es sich für die nächste Veranstaltung rüstet.
Ein fast perfekter Start ins Wochenende
Während ich auf den Bus zu Christina warte, genieße ich diesen Blick auf das erwachende Wochenende. Es ist nicht leise, aber es ist friedlich. Es ist mein persönlicher Teil des Berliner Morgens, der mich in den Tag starten lässt.