Wandern und Entdecken: Kloster Banz
Der letzte Tag unseres Aufenthalts in Bad Staffelstein hätte nicht schöner sein können, auch wenn der Himmel bewölkt war. Wir schnürten die Wanderschuhe und machten uns auf den Weg zum majestätischen Kloster Banz. Vom Bahnhof Bad Staffelstein aus starteten wir eine rund acht Kilometer lange Wanderung, (rückweg ist inbegriffen) die uns in die idyllische Natur Oberfrankens führte.
Die Route: Von Bad Staffelstein nach Kloster Banz
Unsere Wanderung begann am Bahnhof von Bad Staffelstein. Wir folgten der Beschilderung des beliebten Mainweges bis zur Brücke in Unnersdorf. Nach der Überquerung des Mains hielten wir uns rechts und nahmen den Wanderweg M. Dieser Weg führte uns durch den dichten Wald hinauf zum Kloster. Jeder Schritt brachte uns näher an die beeindruckende Aussicht, die uns oben erwartete.
Dazwischen findet man immer wieder eine gemütliche Sitzgelegenheiten!
Das Highlight: Tolle Aussichten und barocke Kunst
Oben angekommen wurden wir mit einer wunderbaren Aussicht belohnt. Der Blick schweifte über die malerische Seenlandschaft, die Eierberge und reichte sogar bis nach Bamberg. Von der Klosterkirche aus hatten wir eine beeindruckende Sicht auf die gegenüberliegende Basilika Vierzehnheiligen.
Das Kloster Banz selbst ist ein echtes Meisterwerk. Besonders beeindruckend ist die Stiftskirche mit ihrem prächtigen barocken Baustil, den kunstvollen Deckengemälden und der berühmten Seuffert-Orgel. Ein Besuch des neu gestalteten Museums rundet das Erlebnis perfekt ab.
Der Rückweg: Ein vertrauter Weg zurück
Nachdem wir uns am Kloster Banz sattgesehen hatten, traten wir den Rückweg an. Wir nahmen den gleichen Weg durch den Wald hinab, der uns zur Brücke über den Main in Unnersdorf geführt hatte. Nach der Überquerung des Flusses folgten wir einfach der Beschilderung des Mainweges in die entgegengesetzte Richtung und gelangten so direkt wieder zurück zum Bahnhof von Bad Staffelstein.
Diese Wanderung war der perfekte Abschluss unseres Urlaubs. Sie vereint sportliche Aktivität mit kulturellen Highlights und bietet unvergessliche Eindrücke der Region. Planen auch Sie Ihre nächste Wanderung in Bad Staffelstein und entdecken Sie die Schönheit des Klosters Banz.
Infos:
https://www.hss.de/bildungszentren/kloster-banz/
Wandertipps ab Kloster Banz
Das Benediktinerkloster Banz ist nicht nur eine beeindruckende Sehenswürdigkeit, sondern auch der perfekte Ausgangspunkt für wunderschöne Wanderungen. Von hier aus eröffnen sich tolle Wege durch den Wald, mit fantastischen Ausblicken ins Maintal und zur berühmten Basilika Vierzehnheiligen.
Hier sind einige Vorschläge für Ihre nächste Tour:
1. Der kurze Panoramablick: Der Wildkatzenpfad
- Dauer: ca. 1 Stunde
- Schwierigkeit: Leicht (familienfreundlich)
- Weg: Ein kurzer Rundweg, der direkt am Kloster Banz startet und durch den Wald führt. Er eignet sich ideal für einen Spaziergang nach der Besichtigung. Unterwegs gibt es informative Schilder zum Thema Wildkatze. Ein perfekter Weg, um sich die Beine zu vertreten und die frische Luft zu genießen, ohne eine große Tour zu planen.
2. Das berühmte Dreigestirn: Banz, Vierzehnheiligen und Staffelberg
- Dauer: ca. 4-5 Stunden
- Schwierigkeit: Mittel
- Weg: Diese Tour verbindet die drei Wahrzeichen der Region: Kloster Banz, die Basilika Vierzehnheiligen und den Staffelberg. Sie starten am Kloster Banz, wandern durch den malerischen Wald hinüber zur Basilika und von dort weiter auf den Staffelberg. Die Wanderung bietet atemberaubende Ausblicke und kulturelle Highlights auf dem Weg. Denken Sie an festes Schuhwerk und genügend Proviant!
- Tipp: Am Staffelberg können Sie sich in der bekannten Staffelberg-Bräu stärken, bevor es wieder zurückgeht. Alternativ können Sie auch den Bus zurück nach Bad Staffelstein nehmen.
3. Der Rundweg durch den Banzer Wald
- Dauer: ca. 3 Stunden
- Schwierigkeit: Mittel
- Weg: Ein ausgedehnter Rundweg, der Sie tief in den Banzer Wald hineinführt. Die Route verläuft über gut ausgebaute Forstwege und bietet viel Natur pur. Er führt über Forsthaus Banz und Neubanz wieder zum Ausgangspunkt zurück. Ideal, um dem Alltag zu entfliehen und die Ruhe des Waldes zu genießen.
4. Hinab ins Maintal: Von Kloster Banz nach Bad Staffelstein
- Dauer: ca. 2,5 Stunden
- Schwierigkeit: Leicht bis Mittel
- Weg: Diese Wanderung führt vom Kloster Banz bergab in den Kurort Bad Staffelstein. Der Weg ist gut ausgeschildert und verläuft durch den Wald und über Feldwege. Im Anschluss können Sie die Obermain Therme besuchen oder durch die Altstadt bummeln.
- Rückweg: Sie können den gleichen Weg wieder hinaufgehen oder bequem den Bus von Bad Staffelstein zurück zum Kloster Banz nehmen.
Zusatz-Tipp: Viele der Wege kreuzen sich, sodass man die Touren auch miteinander kombinieren kann. Informieren Sie sich am besten vor Ort an den Wanderparkplätzen, welche Wege gerade am besten begehbar sind. Nach jeder Wanderung laden die Gaststätten in der Umgebung zu einer typisch fränkischen Brotzeit und einem kühlen Bier ein!
Die bewegte Geschichte von Kloster Banz - von der Burg zum spirituellen Zentrum
Die Ursprünge von Kloster Banz reichen weit in die Vergangenheit zurück. An der Stelle der heutigen Klosteranlage stand im 10. Jahrhundert eine Burg der Grafen von Schweinfurt. Um 1070 stiftete die Gräfin Alberada von Schweinfurt diese Burg zur Errichtung einer Benediktinerabtei. Damit legte sie den Grundstein für das älteste Kloster am Obermain.
Nach einer wechselhaften Anfangszeit und Plünderungen im Bauernkrieg von 1525 erlebte das Kloster seine größte Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg. Danach entschieden die Äbte, das Kloster in einem weitaus prunkvolleren Stil neu aufzubauen.
Meisterwerk des Barocks
Dieser Neuanfang markiert die Blütezeit des Klosters. Ab 1698 wurden die berühmten Baumeister Leonhard und Johann Dientzenhofer mit dem Wiederaufbau beauftragt. Die Dientzenhofer-Brüder schufen hier ein herausragendes Beispiel des süddeutsch-böhmischen Barocks. Die Stiftskirche, die 1719 geweiht wurde, besticht durch ihre einzigartige Architektur und reiche Innenausstattung, darunter die beeindruckende Seuffert-Orgel und kunstvolle Deckengemälde.
In der Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich die Abtei zu einem wichtigen Zentrum der katholischen Aufklärung und war bekannt für ihre gelehrten Mönche.
Säkularisation und Neuanfang
Mit der Säkularisation im Jahr 1803 wurde die Benediktinerabtei aufgelöst. Nach einer kurzen Phase des Verfalls kaufte Herzog Wilhelm von Bayern die Anlage im Jahr 1814 und nutzte sie als Sommersitz, weshalb das Gebäude zeitweise als "Schloss Banz" bekannt war.
Im 20. Jahrhundert diente das Kloster kurzzeitig als Altersheim und wurde 1978 schließlich an die Hanns-Seidel-Stiftung übergeben. Heute wird Kloster Banz als modernes Tagungs- und Bildungszentrum genutzt, wobei die Kirche weiterhin als Pfarrkirche dient. So bleibt das historische Erbe des Klosters lebendig und der Ort erfüllt auch heute noch seine Aufgabe als geistiges und kulturelles Zentrum der Region.