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14 - Heiligen -Tour


Wanderung zu einem Rokoko-Meisterwerk: Die Basilika Vierzehnheiligen


​Heute Morgen machten Christina und ich uns kurz vor 9 Uhr von unserer Ferienwohnung in Bad Staffelstein auf den Weg. Die Wanderung zu den Vierzehnheiligen ist ein einfacher Weg von etwa 5 Kilometern pro Strecke. Der Weg führte uns direkt von der Ferienwohnung bis zur Horlachenstraße. Am Ende der Straße, gegenüber der Aral-Tankstelle, stiegen wir in den offiziellen Pilgerweg ein. Dieser einfache Wanderweg brachte uns über einen Flurbereinigungsweg nach Wolfsdorf. Entlang unserer Strecke konnten wir immer wieder beeindruckende Kreuze entdecken, die den Weg der Gläubigen markieren. Für die Wanderung hatten wir unsere eigene kleine Verpflegung mit dabei.

​Ab der Hälfte der Strecke wurden wir von der #l-Beschilderung begleitet. In Wolfsdorf passierten wir die charmante St. Marienkapelle, durchquerten den Ort und folgten dem Pfad bis zum Waldrand. Von dort aus war es nur noch ein kurzer Aufstieg über Stufen, bevor wir die majestätische Basilika Vierzehnheiligen erblickten.

​Dort angekommen, tauchten wir in die faszinierende Welt der Basilika ein. Die Wallfahrt begann hier bereits im 15. Jahrhundert, als dem Schäfer Hermann Leicht an dieser Stelle eine wundersame Erscheinung der Vierzehn Nothelfer zuteilwurde. Diese Heiligen, die in Not und Krankheit angerufen werden, gaben dem Ort seinen Namen und machten ihn zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsziele Deutschlands.

​Die heutige Kirche, ein Meisterwerk des deutschen Rokoko, wurde nach Plänen des berühmten Baumeisters Balthasar Neumann erbaut und 1772 geweiht. Er verwandelte den Gnadenort in ein prachtvolles Gotteshaus, dessen Innenraum durch dynamische, ovale Formen und eine beeindruckende Lichtfülle besticht. Das Herzstück der Kirche ist der prunkvolle Gnadenaltar, der genau an dem Ort steht, an dem die Erscheinung stattfand. Er erinnert an die Ursprungslegende und ist der Mittelpunkt der Verehrung.

​Wir nutzten die Gelegenheit, die Kirche zu besichtigen und uns anschließend im Dokumentationszentrum über die bewegte Bau- und Wallfahrtsgeschichte zu informieren. Direkt bei der Basilika befinden sich auch einige gemütliche Ausflugslokale, aber da wir heute Abend vorhatten, in unserer Ferienwohnung selbst zu kochen, haben wir darauf verzichtet.

​Anschließend ging es für uns auf demselben Weg wieder zurück. Auf unserem Rückweg machten wir einen kurzen Abstecher zu den nahegelegenen Seen – dem Ostsee und dem Riedsee. Der Ostsee ist als Badesee bekannt und trägt sogar die renommierte "Blaue Flagge" für seine ausgezeichnete Wasserqualität. Der Riedsee hingegen ist kein Badesee, dafür aber ein beliebtes Ziel für Segler, Surfer und Angler.

​Von dort schlenderten wir gemütlich durch den Kurpark, wo wir noch schnell ein paar Einkäufe erledigten, bevor wir uns in unserer Ferienwohnung entspannten.

Kleiner Tipp: Wenn Sie die Basilika in Ruhe besichtigen möchten, planen Sie Ihren Besuch am besten an einem Wochentag, da es an den Wochenenden sehr voll werden kann.

Infos:

https://vierzehnheiligen.de/




Die Geschichte der Basilika Vierzehnheiligen


​Die Basilika Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein ist nicht nur ein Meisterwerk des deutschen Rokoko, sondern auch ein Ort mit einer tief verwurzelten und wundersamen Geschichte. Sie reicht zurück ins 15. Jahrhundert, als ein Ereignis den Grundstein für eine der bedeutendsten Wallfahrten Deutschlands legte.


Die wundersame Erscheinung


​Im Jahr 1445 hatte der junge Schäfer Hermann Leicht an dieser Stelle eine wundersame Vision. Er sah das Jesuskind, umgeben von vierzehn Heiligen. Diese Heiligen, die schon seit Jahrhunderten als Nothelfer verehrt wurden, versprachen ihm Trost und Hilfe für alle, die an diesem Ort ihre Gebete darbringen würden. Die Erscheinung wiederholte sich mehrfach, und schon bald verbreitete sich die Kunde von den Wundern, die hier geschahen.


Vom Gnadenort zum Prachtbau


​Zunächst entstand an der Stelle der Erscheinung eine kleine Kapelle. Doch der Pilgerstrom wuchs so schnell an, dass bald ein größerer Bau nötig wurde. Im 18. Jahrhundert erhielt der berühmte Baumeister Balthasar Neumann den Auftrag, eine neue Kirche zu entwerfen. Neumann schuf ein architektonisches Juwel, das nicht nur der Pilgerstätte würdig war, sondern auch als Höhepunkt des deutschen Spätbarocks und Rokokos gilt. Der Grundstein wurde 1743 gelegt, und die feierliche Einweihung fand 1772 statt.


Ein architektonisches Meisterwerk


​Im Inneren der Basilika werden Sie von der Schönheit und Leichtigkeit der Architektur überwältigt sein. Der Raum ist von dynamischen, ovalen Formen geprägt, die ineinanderfließen und eine besondere Harmonie schaffen. Das absolute Herzstück ist der prunkvolle Gnadenaltar, der genau an dem Ort steht, an dem die Erscheinung stattfand. Er ist das spirituelle Zentrum der Basilika und erinnert die Pilger an die Anfänge der Wallfahrt.

​Ein Besuch der Basilika Vierzehnheiligen ist also nicht nur ein architektonischer Genuss, sondern auch eine Reise in eine Geschichte voller Glaube und Wunder.