Ein Abschied, der nicht unsere Wahl war: Mein Rückzugsort in stürmischen Zeiten.
Manchmal lehrt uns der Abschied erst, wie wertvoll das ist, was wir hatten. Nach 20 Jahren voller Leben und unzähliger Erinnerungen wird der Garten im November Geschichte sein.
Die ersten zehn Jahre war er für mich nur ein Ort, an dem ich meiner Leidenschaft nachgehen konnte. Doch 2014 änderte sich alles. Der Garten wurde zu meinem ganz persönlichen Rückzugsort –
eine Oase der Ruhe, die ich dringend brauchte. Es war der einzige Ort, an dem ich Abstand finden konnte, wenn das Leben zu Hause zu laut oder zu anstrengend wurde.
Genau diese Entwicklung macht den Abschied jetzt so schmerzhaft, denn wir müssen uns von diesem Ort trennen, obwohl wir es gar nicht wollten. Der Gartenbesitzer hat den Garten gekündigt – eine
Ära geht zu Ende. Doch dieses Ende ist auch ein Anfang. Christina und ich sind zuversichtlich, dass wir im nächsten Jahr eine Alternative finden werden.
Bis dahin zählt jetzt jeder einzelne Gartentag. Wir wollen die verbleibende Zeit bewusst genießen und Erinnerungen schaffen, die uns für immer begleiten.
Heute Morgen war einer dieser besonderen Momente. Christina kam nach langer Zeit vorbei und nach einem Frühstück an der frischen Luft entspannte sie auf der Gartenliege, während von Andreas der
Rasen gemäht wurde. Später wurde es noch schöner: Wir haben den Grill angeworfen und bei strahlendem Sonnenschein und umgeben von all den vertrauten Dingen ein leckeres Essen genossen. Ein
Spaziergang am Westhafenkanal rundete den Nachmittag ab. Wir nutzen die Zeit, die uns noch bleibt, um jeden Moment voll auszukosten.