Der Holm in Schleswig: Geschichte, Fischerei und Besuchertipps
Der Holm in Schleswig ist weit mehr als nur ein Stadtviertel – er ist ein lebendiges Stück Geschichte. Die malerischen Gassen und historischen Fischerhäuser erzählen seit Jahrhunderten eine enge Verbundenheit zur Fischerei.
Die Ursprünge dieser Tradition reichen bis 1480 zurück, als den Fischern das sogenannte Schleiprivileg erteilt wurde. Dieses Recht verlieh ihnen die alleinige Befugnis, einen Großteil der Schlei zu befischen. Die 1756 gegründete Fischerzunft stärkte die Gemeinschaft, deren Werte bis heute fortbestehen.
Um 1900 waren noch etwa 100 Fischer im Holm aktiv. Doch gesellschaftliche Umbrüche und die beiden Weltkriege führten zu einem starken Rückgang des Handwerks. Heute gehen nur noch wenige Berufsfischer ihrer traditionellen Arbeit nach. Trotzdem prägt die Fischerei weiterhin das Bild des Holms. Aber das Viertel ist mehr als nur eine Fischersiedlung; mit über 30 verschiedenen Handwerksberufen in seiner Geschichte ist es ein Ort mit vielen Facetten.
Die nostalgische Idylle zieht viele Besucher an. Das ist verständlich, denn der Ort hat einen besonderen Charme. Dennoch möchten wir eine wichtige Bitte aussprechen:
Der Holm ist kein Freilichtmuseum, sondern ein Wohnviertel. Wir bitten alle Besucher, die Privatsphäre der Anwohner zu respektieren. Genießen Sie die Atmosphäre, aber vergessen Sie nicht, dass Sie zu Gast sind.
Ein Besuch im Holm und eine nasse Überraschung
Nach dem Besuch der malerischen Fischersiedlung Holm konnten wir nicht widerstehen, einen kleinen Bummel durch die Fußgängerzone zu unternehmen. Christina gönnte sich zwei Softeis. Der krönende Abschluss war das Bistro Zander's Nordlicht am Hafen. Was gibt es Schöneres, als ein frisch zubereitetes Fischbrötchen? Der perfekte Moment für eine kleine Stärkung am Mittag. Später ging es dann vom ZOB mit dem Bus nach Eckernförde zurück. Dort ging es noch schnell in einem Supermarkt, da wir heute Abend in der Ferienwohnung kochen werden. Anschließend fuhren wir mit dem Stadtbus zur Ferienwohnung. Kaum stiegen wir in der Bystedtredder aus dem Bus, wurden wir von einem echten Wolkenbruch erwischt. Der Schirm bot kaum Schutz, und so erreichten wir unsere Ferienwohnung durchnässt, aber mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Fazit:
Ein Sommerregen ist keine Katastrophe! Ersatzkleidung ist vorhanden! Solche unerwarteten Momente gehören einfach zu einem echten Ostsee-Urlaub dazu. Was der morgige Tag bringt? Mal sehen, ob uns die Reise nach Flensburg führt oder ob wir uns einfach für ein paar Stunden in unserem Strandkorb entspannen.
Infos:
https://www.ostseefjordschlei.de/regionen/wikingerstadt-schleswig/fischersiedlung-holm
Der Holm: Eine Zeitreise in die maritime Vergangenheit Flensburgs
Der Holm in Flensburg ist weit mehr als nur ein Stadtteil – er ist eine der ältesten und am besten erhaltenen Fischer- und Handwerkersiedlungen Norddeutschlands. Wer hierher kommt, unternimmt eine kleine Zeitreise in die maritime Geschichte der Stadt.
Die Entstehung: Eine Insel der Fischer
Der Name "Holm" leitet sich vom altdänischen oder niederdeutschen Wort für "kleine Insel" oder "Hügel" ab. Und genau das war er ursprünglich auch: eine von der Stadt abgetrennte Halbinsel, umgeben von Sumpfland und Wasser.
Diese isolierte Lage bot den idealen Lebensraum für die Fischer der Stadt, die sich hier im 16. Jahrhundert ansiedelten. Abseits der vornehmen Kaufmannshäuser der Innenstadt, lebten die Fischer mit ihren Familien in einfachen, aber zweckmäßigen Katen. Sie bauten ihre kleinen Häuser direkt am Wasser, um ihre Boote schnell erreichen zu können.
Das Leben auf dem Holm: Gemeinschaft und Eigenständigkeit
Die Fischer vom Holm bildeten eine enge Gemeinschaft. Sie hatten ihre eigenen Bräuche, ihre eigenen Regeln und sogar eine eigene Kirche: die St. Jürgen-Kirche, die im 17. Jahrhundert erbaut wurde. Das Leben auf dem Holm war hart und vom Rhythmus der Gezeiten und der Fischerei geprägt.
Der Holm war aber nicht nur ein Fischerdorf. Im Laufe der Zeit ließen sich hier auch andere Handwerker nieder, die von der Schifffahrt lebten, wie Segelmacher, Reepschläger (Seiler) und Bootsbauer. Die engen, gepflasterten Gassen und die kleinen, windschiefen Häuser erzählen noch heute von diesem einfachen, aber autarken Leben.
Der Holm heute: Ein Denkmal der Stadtgeschichte
Im 20. Jahrhundert verlor der Holm seine ursprüngliche Funktion als Fischerdorf, da die Fischerei in der Förde immer unbedeutender wurde. Die Siedlung wurde jedoch nicht abgerissen, sondern bewahrt. Heute steht der Holm unter Denkmalschutz und ist ein lebendiges Freilichtmuseum.
Die kleinen, meist rot gestrichenen Fischerhäuser wurden liebevoll restauriert und sind begehrte Wohnhäuser. Der Besucher kann durch die engen Gassen schlendern und die einzigartige Atmosphäre spüren, die von der Vergangenheit als Inselsiedlung zeugt. Der Holm ist somit ein lebendiges Erbe, das die Geschichte der einfachen Seefahrer Flensburgs für die Nachwelt bewahrt.