Seefeld in Tirol: Ein unvergessliches Gipfelglück und neue Pläne
Der heutige Sonntag startete mit einem kleinen Abenteuer! Nach einem entspannten Frühstück machte ich mich vom Bahnhof Mittenwald auf den Weg, um die Grenze nach Österreich zu überqueren. Die Fahrt nach Seefeld in Tirol war mit der Regionalbahn der ÖBB herrlich unkompliziert und dauerte gerade mal 19 Minuten. Ein kleiner Tipp am Rande: Es lohnt sich, die Ticketpreise zu vergleichen. Über die ÖBB App war mein Ticket deutlich günstiger als über die Deutsche Bahn App.
In Seefeld angekommen, war es dann nur noch ein kurzer Spaziergang vom Bahnhof zur Talstation der Bergbahnen Rosshütte. Heute habe ich mich für die bequemste Art des Aufstiegs entschieden und das Top Ticket für 37 Euro genutzt – ein echtes Rundum-sorglos-Paket inklusive Berg- und Talfahrt. Mit der Standseilbahn fuhr ich zuerst zur Rosshütte und von dort aus weiter mit der Gipfelbahn zum Seefelder Joch. Obwohl der Gipfel der Seefelder Spitze lockte, entschied ich mich dagegen. Manchmal ist es besser, auf sein Bauchgefühl zu hören. Stattdessen habe ich die atemberaubende Aussicht, die bis zur Zugspitze reichte, einfach in vollen Zügen genossen.
Anschließend ging es weiter zum Härmelekopf, wo mich erneut wunderschöne Panoramen erwarteten. Die Fahrt zurück zur Rosshütte hielt dann eine unerwartete, aber sehr nette Begegnung bereit: Ein Mitfahrer aus Graz gestand, dass er ein mulmiges Gefühl in Bergbahnen hat. Unsere Unterhaltung war eine willkommene Ablenkung für ihn. Ich verstand ihn gut – in der Stadt kann ich Menschenmengen nicht leiden, aber hier oben in der Weite bin ich froh, nicht allein zu sein. Ein schönes Gefühl der Verbundenheit, bevor sich unsere Wege an der Bergstation trennten.
Perfekter Abschluss und neue Ideen
Nach einer kurzen Pause ging es für mich wieder hinab ins Tal. Ich nutzte die Gelegenheit, noch etwas durch Seefeld zu schlendern. Ein perfekter Abschluss war die Stärkung in der Seefelder Stube in der Innsbruckerstraße – eine leckere Pizza und ein Eis sorgten für den perfekten Ausklang, bevor es zurück nach Mittenwald ging.
Jetzt, da ich zurück bin, überlege ich, was der morgige Tag bringen soll. Eine erneute Bergtour reizt mich im Moment nicht wirklich, aber die vielen Alternativen machen die Entscheidung leicht. Wer weiß – vielleicht entscheide ich mich doch noch für eine Wanderung zum Herzogstand oder eine bequeme Berg- und Talfahrt zu einem anderen Gipfel. Die Flexibilität ist einfach das Beste an diesem Urlaub
Infos:
https://www.seefeld.com/de/seefeld.html
Natur und Abenteuer
- Wandern auf Themenwegen: Speziell für Familien gibt es in der Region zahlreiche Themenwanderwege. Ein Highlight ist der "Geisterklamm"-Weg in Leutasch, der entlang der Ache führt und mit Sagen und Mythen der Region gespickt ist. Auch der "Erlebnisweg Scharnitz" ist mit seinen interaktiven Stationen ein Spaß für Groß und Klein.
- Alpiner Wasserfallweg: In Leutasch, genauer im Gaistal, befindet sich ein einfacher Wanderweg, der zum imposanten Alpinen Wasserfall führt. Der Weg ist kinderwagentauglich und bietet eine beeindruckende Naturkulisse.
- Spielplätze am Berg: Viele Bergbahnen in der Region haben oben extra Spielplätze angelegt. So wird der Ausflug auf den Berg noch attraktiver. Ein Beispiel ist der Spielplatz am Rosshütte-Plateau oder am Gschwandtkopf.
Sport und Unterhaltung
- Sommerrodelbahn "Alpenachterbahn": In Hoch-Imst (etwas außerhalb von Seefeld, aber gut erreichbar) gibt es eine der längsten Alpen-Achterbahnen der Welt. Ein Adrenalinkick für die ganze Familie.
- Minigolf: In Seefeld gibt es einen Minigolfplatz, der eine entspannte Abwechslung vom Wandern bietet und Jung und Alt gleichermaßen begeistert.
- Reiten: Die Region Seefeld ist bekannt für ihre Reiterhöfe. Familien können Ausritte in der malerischen Natur unternehmen oder Reitstunden nehmen.
- Fahrradverleih: Leihen Sie sich Fahrräder oder E-Bikes aus. Es gibt viele flache Radwege, die sich perfekt für einen Familienausflug eignen, zum Beispiel rund um den Wildsee.
Schlechtwetter-Alternativen
- Swarovski Kristallwelten: Ein absoluter Besuchermagnet in Wattens (etwa 20 Autominuten von Seefeld entfernt). Die faszinierenden Installationen aus Kristall und die weitläufige Gartenanlage sind ein Erlebnis für die ganze Familie.
- Olympia Sport- und Kongresszentrum Seefeld: Bei schlechtem Wetter bietet das Schwimmbad mit Wasserrutschen, Kinderbecken und Saunalandschaft eine perfekte Alternative zum Outdoor-Programm.
Seefeld in Tirol: Vom Handelsweg zur Sportdestination
Seefeld, das malerisch auf einem Hochplateau in den Tiroler Alpen liegt, blickt auf eine lange und facettenreiche Geschichte zurück. Bevor der Ort zu einer der bekanntesten Tourismusdestinationen wurde, war er vor allem ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und ein bedeutender Wallfahrtsort.
- Antike Wurzeln und Handel: Schon in der Bronzezeit war das Seefelder Plateau besiedelt, da hier eine der sogenannten Bernsteinrouten verlief. Die Römer befestigten im 2. Jahrhundert n. Chr. den Weg über den Seefelder Sattel als Teil der Via Raetia, eine wichtige Handelsstraße von Pons Drusi (Bozen) nach Augusta Vindelicorum (Augsburg).
- Mittelalterliche Bedeutung: Im 14. Jahrhundert erlangte Seefeld große Berühmtheit als Wallfahrtsort. Nach dem Hostienwunder von 1384 wurde die heutige St.-Oswald-Kirche zu einem wichtigen Pilgerziel, das auch von Adligen, wie Kaiser Maximilian I., besucht wurde. Der Ort profitierte ebenfalls vom Niederlagsrecht als Handelsstation, was seine wirtschaftliche Entwicklung vorantrieb.
- Aufstieg zum Tourismusmagneten: Im 19. Jahrhundert, als die Wallfahrt an Bedeutung verlor, konzentrierte sich Seefeld auf den aufkommenden Tourismus. Mit dem Bau der Mittenwaldbahn im frühen 20. Jahrhundert wurde Seefeld als Sommerfrische- und Wintersportort leichter erreichbar und begann seinen Aufstieg.
- Das "Nordische Zentrum": Seefeld ist international vor allem als Hochburg des nordischen Wintersports bekannt. Als Austragungsort der nordischen Disziplinen bei den Olympischen Winterspielen 1964 und 1976 sowie der Nordischen Ski-WM 1985 und 2019 hat sich der Ort einen Namen gemacht.
Die Seefelder Bergbahnen: Wegbereiter des Wintersports
Die Entwicklung der Bergbahnen war entscheidend für den touristischen Erfolg Seefelds. Die Region verfügt über zwei Hauptskigebiete: die Rosshütte und den Gschwandtkopf.
Bergbahnen Rosshütte
- Der "Drahtseilakt" der Nachkriegszeit: Die Geschichte der Bergbahnen Rosshütte begann in einer wirtschaftlich und politisch schwierigen Zeit. Trotz aller Hürden gelang es einer Gruppe von engagierten Seefelder Bürgern, das Projekt in Angriff zu nehmen. Der erste Sessellift ging 1954 in Betrieb.
- Moderne Pionierarbeit: Die Rosshütte gilt als Pionier der Seilbahntechnik. 1969 wurde die Standseilbahn, so wie sie heute in Betrieb ist, fertiggestellt. Spätere Modernisierungen, wie die erste vollautomatische Seilbahn Tirols, trugen dazu bei, dass die Rosshütte stets am Puls der Zeit blieb.
- Namensherkunft: Der Name "Rosshütte" geht auf eine alte Stallung zurück, in der früher die Pferde ("Rösser") untergebracht waren.
Bergbahnen Gschwandtkopf
- Das familienfreundliche Skigebiet: Der Gschwandtkopf ist das zweite Skigebiet in Seefeld und ist besonders bei Familien beliebt.
- Olympischer Schauplatz: Als Teil der Olympiaregion Seefeld war auch der Gschwandtkopf Schauplatz von olympischen Bewerben. Eine der Pisten am Berg, die Toni-Seelos-Olympiapiste, ist nach dem berühmten Seefelder Skirennläufer Anton "Toni" Seelos benannt, der den Parallelschwung perfektionierte