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Minimalistisches Leben in der Großstadt


Stille finden in der Großstadt: Mein minimalistischer Ruhepol


​Das Leben in der Großstadt ist eine konstante Herausforderung für die Sinne. Überall strömen Inputs auf uns ein: das Bohren von Handwerkern, das Klingeln von Handys, laute Gespräche in der Bahn. Doch der Lärm endet nicht vor der eigenen Haustür. Auch die Geräusche der Nachbarn – Staubsaugen, klappernde Schlüssel oder Stimmen im Treppenhaus – können die innere Unruhe verstärken. Was eigentlich ein Ort der Erholung sein sollte, wird schnell unangenehm.

​Ich habe gelernt, mich von dieser Reizüberflutung zu befreien. Mein minimalistisches Zuhause ist mein ganz persönlicher Ruhepol. Es ist der Ort, an dem ich die Kontrolle zurückgewinne. Um die Geräuschkulisse komplett auszublenden, setze ich einen Kapselgehörschutz auf. Darunter trage ich kleine Kopfhörer, um den Fernsehton zu hören, wenn ich mich wirklich auf eine Sendung konzentrieren möchte. Der Gehörschutz gibt mir die dringend benötigte Stille, indem er alle störenden Geräusche ausblendet.

​Für mich ist die Klappmatratze mehr als nur ein Schlafplatz. Sie hat den Vorteil, dass ich sie überall dort positionieren kann, wo es am ruhigsten ist: in der Küche, im Flur oder auf dem Balkon. So finde ich stets meinen persönlichen Ort der RuheIch kaufe mir praktisch selten etwas für meine Wohnung und spare so Geld. Dieses Geld kann ich dann in Reisen investieren, was mir ebenfalls sehr guttut.

​Ein wichtiger Teil meines Stress-Managements fällt dieses Jahr jedoch weg. Von April bis Ende Oktober habe ich draußen im Garten geschlafen. Dort, im Freien, war es angenehmer, weil die Nachbarn weit genug entfernt sind und die Geräusche mich nicht gestört haben. Es macht mir jetzt schon Angst, dass dieser Rückzugsort verschwindet. Ich weiß, dass ich neue Wege finden muss, um die Stille auch ohne den Garten zu bewahren. Mein Zuhause und mein Gehörschutz sind die Basis dafür, aber die Sorge bleibt.