Mein Erlebnis in der Breitachklamm: Ein Naturwunder im Allgäu
Ich habe die Breitachklamm besucht, das spektakulärste Naturwunder im Allgäu. Ganz in der Nähe von Oberstdorf gelegen, hat mich diese atemberaubende Schlucht – die tiefste Felsschlucht Mitteleuropas – sofort fasziniert.
Über Jahrtausende hat sich der Gebirgsfluss Breitach seinen Weg durch die Felsen gebahnt und eine beeindruckende Landschaft geformt. Ich bin in eine Welt aus rauschendem Wasser, steilen Felswänden und kühler, klarer Luft eingetaucht.
Meine Wanderung durch die Breitachklamm
Mein Abenteuer begann ganz entspannt am Parkplatz in Tiefenbach. Mit einem Online-Ticket konnte ich direkt in mein persönliches Wandererlebnis starten. Der etwa 2,5 Kilometer lange Wanderweg führt über gut gesicherte Stege und Brücken, direkt am tosenden Fluss entlang. Die Schönheit der Natur, die kleinen Wasserfälle und die beeindruckende Geologie machen die etwa einstündige Wanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis. Ich habe die Kraft der Breitachklamm an jeder Ecke gespürt.
Weiter nach Riezlern
Nachdem ich die Klamm durchquert hatte, habe ich meine Wanderung in Richtung Riezlern fortgesetzt. Der Weg führte mich durch idyllische Landschaften, wo ich die Ruhe der Natur genießen und am Ufer der Breitach schöne Fotospots entdecken konnte. Ein besonderes Highlight war die Hängebrücke, die mir einen unvergleichlichen Blick auf die gesamte Schlucht ermöglicht hat.
In Riezlern, dem Hauptort des Kleinwalsertals, gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Einkehr und Erholung. Von dort aus hat mich der Walserbus bequem zurück nach Oberstdorf gebracht, sodass ich weitere Ausflugsziele wie das Nebelhorn erkunden konnte.
Infos:
Die Breitachklamm: Ein faszinierendes Naturwunder mit Geschichte
Die Breitachklamm, eine der tiefsten und eindrucksvollsten Schluchten Mitteleuropas, ist nicht nur ein spektakuläres Naturdenkmal, sondern hat auch eine bemerkenswerte Geschichte. Sie zeigt, wie die Kräfte der Natur und menschlicher Mut zusammenkamen, um diesen Ort für alle zugänglich zu machen.
Entstehung durch die Kraft der Natur
Die Geschichte der Breitachklamm begann vor über 10.000 Jahren, am Ende der letzten Eiszeit. Als die riesigen Gletscher schmolzen, bahnte sich die Breitach ihren Weg durch das Gestein. Über Jahrtausende hinweg fräste sich das Wasser immer tiefer in den harten Kalkstein und schuf so die enge, bis zu 150 Meter tiefe Schlucht, die wir heute kennen.
Von der unzugänglichen Wildnis zum Wanderziel
Lange Zeit galt die Breitachklamm als völlig unzugänglich und gefährlich. Mutige Versuche, die Schlucht zu durchqueren, scheiterten immer wieder. Das änderte sich erst Anfang des 20. Jahrhunderts. Der junge Pfarrer Johannes Schiebel aus Tiefenbach träumte davon, die Klamm für die Menschen zu erschließen. Viele hielten seine Idee für verrückt.
Doch Schiebel war hartnäckig. Er gründete 1904 den Breitachklammverein und sammelte das nötige Geld, indem er Genossenschaftsanteile verkaufte. Innerhalb eines Jahres bauten Bauarbeiter aus Südtirol unter extremen Bedingungen einen sicheren Weg durch die Schlucht. Es war ein wagemutiges Unterfangen, das am 4. Juni 1905 mit der offiziellen Eröffnung gekrönt wurde.
Pfarrer Schiebel schrieb damals in sein Tagebuch: „Das große Werk ist vollbracht, die Felskammern des wilden Zwing sind aufgebrochen.“ Dank seines Engagements und des Muts der damaligen Arbeiter können heute Hunderttausende Besucher pro Jahr dieses Naturwunder bestaunen.
Bis heute wird die Pflege des Weges vom Breitachklammverein übernommen. Auch wenn die Natur immer wieder ihre gewaltige Kraft zeigt – wie beim Felssturz 1995 oder den Hochwassern – bleibt die Breitachklamm ein beeindruckendes Beispiel dafür, was möglich ist, wenn Vision, Mut und Beharrlichkeit zusammenkommen.