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Nebelhorn


Mein perfekter Tag in den Allgäuer Alpen: Ein unvergessliches Erlebnis am Nebelhorn


​Die Allgäuer Alpen sind ein wahres Paradies für Naturliebhaber und Wanderer. Eines der absoluten Highlights ist das Nebelhorn östlich von Oberstdorf. Ich hatte das Vergnügen, diesen beeindruckenden Berg zu erkunden und möchte euch meine persönlichen Erlebnisse nicht vorenthalten.


​1. Morgendlicher Start in Oberstdorf


​Nach einem stärkenden Frühstück in meiner Unterkunft im Gästehaus Ender in Oberstdorf machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof Oberstdorf. Von dort schlenderte ich gemütlich zur Talstation der Nebelhornbahn. Da es noch früh in der Saison war, gab es kaum Wartezeiten, sodass ich sofort in die Gondel einsteigen und meine Fahrt nach oben beginnen konnte.


2. Mit der Gondel in den Himmel über Oberstdorf


​Der schnellste und bequemste Weg, um auf den Gipfel des Nebelhorns zu gelangen, ist die Fahrt mit der Gondel. Schon die Auffahrt ist ein Erlebnis für sich! Über die Mittelstation Seealpe und die Bergstation Höfatsblick ging es direkt zur 2016 neu gebauten Gipfelstation und von dort aus weiter bis zum Gipfelkreuz. Schon um 9:15 Uhr war ich auf 2.224 Metern Höhe! Der Nebelhorngipfel ist der höchste Punkt, den man so einfach erreichen kann, und der Panoramablick auf die teils schneebedeckten Allgäuer Alpen ist einfachach herrlich.


3. Wanderwege für jeden Geschmack


​Ob Anfänger oder erfahrener Bergsteiger – am Nebelhorn findet jeder die passende Wanderung. Die Wege sind perfekt ausgeschildert und bieten für jedes Niveau die richtige Herausforderung:

  • Der Panoramaweg (ab Station Höfatsblick): Ideal für einen entspannten Start und sehr familienfreundlich! Dieser flache Weg führt schnell zu einem fantastischen Aussichtspunkt mit Blick auf die majestätische Kulisse der Allgäuer Alpen. Perfekt, um die frische Bergluft zu genießen und erste Eindrücke zu sammeln.
  • Der Höfatsweg (ab Station Höfatsblick): Wer es etwas anspruchsvoller mag, wählt diesen Weg zum Zeigersattel und zurück. Die Strecke ist gut zu bewältigen und bietet immer wieder malerische Blicke auf den glitzernden Seealpsee. In etwa einer Stunde ist diese Wanderung auch für Ungeübte machbar.
  • Der Rundwanderweg Pfannenhölzle (ab Station Höfatsblick): Für alle, die mehr von der vielfältigen Flora und Fauna erkunden möchten, ist diese etwa zweistündige Route über Pfannenhölzle und Koblat genau das Richtige.
  • Der Gleitweg (Abstieg ins Oytal): Für erfahrene Wanderer ist der anspruchsvolle Abstieg über den Gleitweg ins Oytal eine lohnende Option. Diese Tour erfordert Trittsicherheit, alpine Erfahrung und festes Schuhwerk.
  • Der Hindelanger Klettersteig: Für Klettersteig-Liebhaber beginnt an der Gipfelstation einer der längsten und berühmtesten Klettersteige der Alpen. Er erfordert entsprechende Ausrüstung, Erfahrung und absolute Schwindelfreiheit.
Ich persönlich bin nicht nur den Panoramaweg entlanggelaufen, sondern habe mich auch querfeldein über einige schneebedeckte Passagen gewagt. Die klare Bergluft und die unendliche Weite sind einfach unbeschreiblich!

4. Einkehr im Edmund Probst Haus

​Nach so viel frischer Luft und Bewegung knurrt natürlich der Magen! Das gemütliche Restaurant Edmund Probst Haus, direkt neben der Gipfelstation, ist der perfekte Ort, um neue Energie zu tanken. Die Terrasse bietet einen herrlichen Ausblick, der das Mittagessen zu einem ganz besonderen Erlebnis macht. Und das Beste: Nach dem Essen konnte ich mich auf einer der kostenfreien Sonnenliegen ausruhen.

Es war einfach herrlich, die Seele baumeln zu lassen und die beeindruckende Bergkulisse zu genießen.


Ein kleiner Tipp für Reisende


​Wer in seinen Reisedaten flexibel ist, sollte die Gelegenheit nutzen, außerhalb der Hauptsaison nach Oberstdorf zu kommen. So lässt sich die beeindruckende Bergwelt deutlich entspannter genießen, da weniger Menschen unterwegs sind.


5. Ausblick auf den nächsten Tag: Das Fellhorn


​Für den nächsten Tag steht bereits der nächste Ausflug an: das Fellhorn! Die Wettervorhersage verspricht wechselhaftes Wetter, aber die Möglichkeit, die einzigartige Natur und die majestätischen Berge des Allgäus zu erleben, ist einfach zu verlockend, um sie zu verpassen.




Die Geschichte des Nebelhorns: Von der Vision zum Gipfelerlebnis


​Das Nebelhorn, ein majestätischer Gipfel in den Allgäuer Alpen, ist heute ein Wahrzeichen von Oberstdorf und ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Wintersportler aus aller Welt. Doch der Weg von einem unzugänglichen Berg zu einem der meistbesuchten Gipfel war lang und begann mit einer kühnen Vision.


Die Pioniertat: Der Bau der Nebelhornbahn


​Der entscheidende Wendepunkt in der Geschichte des Nebelhorns war der Bau der Nebelhornbahn. Im frühen 20. Jahrhundert fasste der damalige Oberstdorfer Kurdirektor Oskar Höss den Entschluss, den Berg mit einer Seilbahn zu erschließen. Trotz großer Skepsis und der gewaltigen technischen Herausforderungen begannen die Bauarbeiten. Die Eröffnung der ersten Sektion, die als eine der spektakulärsten Seilbahnen ihrer Zeit galt, fand im Jahr 1930 statt. Es war eine Pioniertat im alpinen Seilbahnbau und machte das Nebelhorn erstmals für ein breites Publikum zugänglich.

Vom Gipfelhaus zum Ski-Mekka

​Nur wenige Jahre nach der Eröffnung der Seilbahn wurde das Gipfelhaus fertiggestellt, das den Besuchern Schutz und Gastlichkeit auf 2.224 Metern Höhe bot. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte das Nebelhorn eine stetige Weiterentwicklung. Es wurde zu einem begehrten Ziel für Skifahrer, die die langen Abfahrten schätzten. Die Errichtung weiterer Liftanlagen und die ständige Modernisierung der Nebelhornbahn trugen dazu bei, dass der Berg seinen Ruf als eines der besten Skigebiete Deutschlands festigte.


Das Nebelhorn in der Gegenwart


​Auch im 21. Jahrhundert wurde kräftig in das Nebelhorn investiert. Zwischen 2019 und 2021 wurde die erste Sektion der Nebelhornbahn durch eine moderne Dreiseil-Umlaufbahn ersetzt, die eine noch komfortablere und schnellere Bergfahrt ermöglicht. Seit 2020 können Besucher zudem auf dem spektakulären Nordwandsteig die beeindruckende Bergwelt sicher erkunden.

​Das Nebelhorn ist heute ein Paradebeispiel für die gelungene Verbindung von Naturerlebnis, technischem Fortschritt und touristischer Vision. Von seiner kühnen Erschließung in den 1930er Jahren bis zu den modernen Anlagen von heute hat der Berg nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Er lädt weiterhin dazu ein, in die Höhe zu schweben und die atemberaubende Aussicht über die 400 Gipfel zu genießen.