Ein perfekter Vormittag mit Kristina und Mia im Gutspark Neukladow
Der heutige Sonntagvormittag war einfach perfekt für einen kleinen Ausflug! Zusammen mit Christina habe ich den wunderschönen Gutspark Neukladow entdeckt, der sich idyllisch nördlich von Kladow an der Havel befindet. Als denkmalgeschütztes Kleinod ist der Park ein echter Geheimtipp für alle, die dem Großstadttrubel entfliehen wollen.
Im Herzen der Anlage steht das historische Gutshaus Neukladow, das um 1800 erbaut wurde. Es ist faszinierend zu wissen, dass hier einst die Mutter des späteren Reichskanzlers Otto von Bismarck lebte. Heute ist das Haus ein Treffpunkt für Kulturfreunde und beherbergt ein gemütliches Restaurant mit Café. Leider waren die Türen bei unserem Besuch noch geschlossen – ein guter Grund, bald wiederzukommen!
Wir setzten unseren Weg fort und spazierten am Ufer der Unterhavel entlang in Richtung Spandau. Der Blick auf die steilen Hänge der Nauener Platte ist einfach atemberaubend! Entlang des Ufers, das von vielen Erholungssuchenden besucht wird, reihen sich charmante Gärten, kleine Badebuchten und malerische Wohnsiedlungen. Ein perfekter Vormittag, um die Seele baumeln zu lassen.
Die Geschichte des Gutsparks Neukladow
Der Gutspark Neukladow in Berlin-Kladow blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück, die ihn von einem herrschaftlichen Anwesen zu einem öffentlich zugänglichen Erholungsort gemacht hat.
Frühe Anfänge und der klassizistische Neubau
Die Wurzeln des Gutes reichen bis ins 18. Jahrhundert, als ein Vorwerk angelegt wurde. Um 1800 wurde an dieser Stelle das heutige Gutshaus erbaut. Der damalige Besitzer, Anastasius Ludwig Mencken, beauftragte dafür einen Baumeister aus dem Umkreis des berühmten Architekten David Gilly. Das schlichte, klassizistische Herrenhaus war zeitweise das Zuhause seiner Tochter Wilhelmine Luise Mencken, die später die Mutter von Otto von Bismarck werden sollte. Eine Gedenktafel am Gutshaus erinnert noch heute an diese bedeutende Verbindung.
Die Blütezeit als "Kladower Salon"
Seine wohl berühmteste Ära erlebte das Anwesen ab 1909. Der damalige Besitzer, der Kunsthistoriker Dr. Johannes Guthmann, ließ das Gutshaus durch den Architekten Paul Schultze-Naumburg umgestalten und schuf eine kunstvolle Parkanlage. Guthmann machte das Gut zu einem Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle, bekannt als der "Kladower Salon". Persönlichkeiten wie der Maler Max Slevogt und der Dichter Gerhart Hauptmann waren hier häufig zu Gast und ließen sich von der idyllischen Umgebung inspirieren. Slevogt schuf sogar Wandmalereien in der Loggia, die jedoch im Zweiten Weltkrieg verloren gingen.
Vom Erholungsheim zur öffentlichen Parkanlage
1928 verkaufte Guthmanns Schwester das Gut an die Stadt Berlin, womit die Ära des Privatbesitzes endete. In den Folgejahren wurde das Gelände militärisch genutzt und nach dem Krieg diente es der Arbeiterwohlfahrt als Erholungsheim. Viele Jahre stand das Gutshaus leer und verfiel zusehends. In den 1990er Jahren konnten Bürgerinitiativen eine geplante Bebauung verhindern und setzten sich für den Erhalt des Parks ein. Seit 2011 kümmert sich die Bürgerstiftung Gutspark Neukladow um die schrittweise Sanierung und Öffnung des Geländes. Heute ist der Gutspark wieder ein beliebtes Ausflugsziel, das seine Besucher mit einem einzigartigen Blick auf die Havel und einem reichen historischen Erbe begeistert.