Die Wachtenburg: Mehr als nur eine Burg
Die Wachtenburg über Wachenheim ist nicht nur die jüngste Burg der Bergstraße, sondern auch ein Ort mit einer bewegten Vergangenheit. Auch wenn sie heute im Stil einer mittelalterlichen Höhenburg erscheint, wurde sie erst Anfang des 20. Jahrhunderts als Gedenkstätte errichtet. Sie liegt direkt am Pfälzer Weinsteig, einem der beliebtesten Wanderwege der Region.
Ein Ort für Wanderer und Genießer
Der Aufstieg zur Burg ist ein Erlebnis für sich und belohnt jeden Wanderer mit einem der schönsten Panoramen der Pfalz – daher auch der Name „Balkon der Pfalz“. Von hier oben haben Sie einen atemberaubenden Blick über die Rheinebene, der bei klarem Wetter bis in den Odenwald und nach Heidelberg reicht.
Die Burgschänke sorgt dafür, dass auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt. Hier kann man sich mit deftigen Pfälzer Spezialitäten stärken und die Aussicht bei einem guten Glas Wein genießen.
Geschichte und Veranstaltungen
Ursprünglich wurde die Burgruine aus dem 12. Jahrhundert im Jahr 1984 von den Erben des letzten Besitzers an die Stadt Wachenheim geschenkt und wird seither vom Förderkreis zur Erhaltung der Ruine Wachtenburg e.V. liebevoll gepflegt und saniert. Das kleine Museum im Inneren erzählt die Geschichte dieses einzigartigen Bauwerks.
Die Wachtenburg ist außerdem ein beliebter Ort für verschiedene Veranstaltungen. Jährlich finden hier das traditionelle Burgfest und das Burg- und Weinfest statt. Diese Feste sind eine wunderbare Gelegenheit, die einzigartige Atmosphäre der Burg zu erleben und mit Einheimischen sowie Touristen zu feiern. Das Burggelände ist übrigens das ganze Jahr über frei zugänglich, während die Öffnungszeiten der Burgschänke variieren.
Infos:
Die Wachtenburg: Stolze Ruine und "Balkon der Pfalz"
Majestätisch thront die Wachtenburg über der Weinstadt Wachenheim und den sanften Hügeln der Pfalz. Als eine der bekanntesten Burgruinen der Region ist sie nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, sondern auch ein lebendiges Zeugnis einer bewegten und oft stürmischen Geschichte.
Die Anfänge im Mittelalter
Die Ursprünge der Wachtenburg reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Sie wurde vermutlich von König Konrad III. oder seinem Nachfolger Friedrich I. Barbarossa als Teil des staufischen Burgensystems erbaut. Ihre erste urkundliche Erwähnung fand die "veste Wachenheim" jedoch erst im Jahr 1257.
Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Burg häufig den Besitzer. Sie war Reichslehen, befand sich in den Händen der Grafen von Leiningen und der Kurfürsten von der Pfalz und war Schauplatz zahlreicher Auseinandersetzungen, von blutigen Kriegen bis hin zu Familienfehden.
Das Ende als Festung
Ihre entscheidende Zerstörung erlebte die Wachtenburg im Pfälzischen Erbfolgekrieg. Im Jahr 1689 sprengten französische Truppen unter General Mélac den mächtigen Bergfried und machten die Burg unbewohnbar. Die Ruine diente fortan als Steinbruch für die umliegenden Orte und drohte, in Vergessenheit zu geraten.
Rettung und Wiedergeburt im 20. Jahrhundert
Erst im 19. Jahrhundert wurde die Ruine von bürgerschaftlichem Engagement wiederentdeckt. Nach mehreren Besitzerwechseln wurde die Wachtenburg im Jahr 1984 von den Erben des letzten Eigentümers an die Stadt Wachenheim verschenkt.
Ein neu gegründeter Förderkreis zur Erhaltung der Ruine Wachtenburg e.V. pachtete die Überreste und begann mit umfangreichen Sanierungsarbeiten. Dank Tausender freiwilliger Arbeitsstunden wurde die Burg gesichert, Teile des Mauerwerks wiederhergestellt und die Ruine für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Heute: Ein Ort für Geschichte und Genuss
Heute ist die Wachtenburg nicht mehr nur eine Ruine, sondern ein Treffpunkt für Einheimische und Touristen. Die Burgschänke lädt zum Verweilen ein, und vom imposanten Bergfried aus genießt man einen atemberaubenden Panoramablick über die Rheinebene, der ihr den Beinamen "Balkon der Pfalz" eingebracht hat. Die Wachtenburg ist das beste Beispiel dafür, wie eine Gemeinde ein historisches Erbe vor dem Verfall bewahren und es mit neuem Leben füllen kann.