Ein Tag auf Borkum: Meer, Genuss und die größte Ostfriesische Insel
Unser heutiger Tagesausflug auf die wunderschöne Nordseeinsel Borkum war ein echtes Highlight. Schon um 7:00 Uhr startete unser Abenteuer von Emden aus, als unser Taxi uns zum Emder Außenhafen brachte. Die Vorfreude auf die Überfahrt mit der AG-EMS-Fähre lag in der Luft. Um 8:00 Uhr legten wir ab und genossen die zweistündige, ruhige Fahrt über das glitzernde Wasser. Die Tickets hatten wir bereits in Emden erworben, was die Anreise sehr unkompliziert machte.
Auf Borkum angekommen, fuhren wir mit der charmanten Inselbahn direkt ins lebendige Zentrum. Als einzige deutsche Nordseeinsel mit Hochseeklima, ist die Luft hier besonders rein und wohltuend. Wir erkundeten die Insel, die mit ihren weiten Sandstränden und der 26 Kilometer langen Küste sofort beeindruckte. Ob entspannte Strandwanderungen, Radausflüge oder einfach nur das Beobachten der Leuchttürme – auf der größten der ostfriesischen Inseln kommt jeder auf seine Kosten. Die Insel ist zudem für ihre Seehundbänke bekannt, die man vom Schiff aus oder bei Ausflugsfahrten entdecken kann.
Bis 16:30 Uhr hatten wir Zeit, die Insel ausgiebig zu erkunden. Ein kulinarisches Highlight war das Mittagessen in der "Friesenstube", wo wir die hervorragende lokale Küche genossen.
Mit unvergesslichen Eindrücken traten wir am Nachmittag die Rückfahrt nach Emden an. Es war ein perfekter Tag, der Lust auf ein baldiges Wiedersehen macht.
Infos:
Borkum: Ein historischer Überblick
Borkum, die größte und westlichste der Ostfriesischen Inseln, blickt auf eine faszinierende Geschichte zurück, die eng mit den Kräften der Natur, dem Meer und den wirtschaftlichen Wandlungen verbunden ist. Von einer kleinen Fischerinsel entwickelte sie sich zu einem der beliebtesten Kurorte Deutschlands.
Die frühen Jahre: Kampf gegen die See und die Walfänger
Geologisch gesehen ist Borkum eine relativ junge Insel, die erst vor etwa 800 Jahren durch Sandablagerungen und Strömungen entstand. Die ersten Bewohner waren Friesen, die den rauen Bedingungen der Nordsee trotzten und ihren Lebensunterhalt vor allem durch Fischfang und Landwirtschaft bestritten. Die beiden Hauptdörfer, das Dorf in der Mitte der Insel und das Westland, bildeten sich schon früh heraus.
Im 17. und 18. Jahrhundert erlangte Borkum wirtschaftliche Bedeutung durch den Walfang. Zahlreiche Borkumer Kapitäne und Seeleute heuerten auf niederländischen Schiffen an und brachten mit den lukrativen Fangreisen einen gewissen Wohlstand auf die Insel. Von dieser Zeit zeugen noch heute die Walfischknochen, die mancherorts zur Dekoration genutzt wurden.
Der Wandel zum Heilbad: Die Geburt des Tourismus
Der entscheidende Wandel in der Geschichte Borkums begann im 19. Jahrhundert. Als in den 1830er Jahren die heilsame Wirkung der Seeluft und des Klimas erkannt wurde, gründete die preußische Regierung das erste preußische Nordsee-Seebad.
Im Jahr 1850 wurde Borkum offiziell zum Nordseeheilbad ernannt. Es wurden Hotels, Pensionen und Kurhäuser gebaut, um die ersten Kurgäste zu empfangen. Die Entwicklung des Dampfschiffsverkehrs machte die Insel ab den 1870er Jahren leichter erreichbar und beförderte den Tourismus rasant.
Ein Meilenstein in der Geschichte Borkums ist der Bau des Neuen Leuchtturms im Jahr 1879. Er wurde nach dem Brand des alten Leuchtturms errichtet und ist bis heute das Wahrzeichen der Insel.
Die Zeit der Weltkriege und die Nachkriegszeit
Im Ersten Weltkrieg diente Borkum aufgrund seiner strategischen Lage als Marinebasis. Diese Rolle verstärkte sich im Zweiten Weltkrieg, als die Insel stark befestigt und in den sogenannten "Atlantikwall" eingebunden wurde. Die Insel erlebte mehrere Bombenangriffe und nach Kriegsende waren große Teile der Infrastruktur beschädigt.
Nach 1945 erholte sich der Tourismus jedoch schnell wieder. Die Borkumer konzentrierten sich auf den Wiederaufbau der Kureinrichtungen und Hotels. Die Insel entwickelte sich zu einem der führenden Kurorte Deutschlands, bekannt für sein einzigartiges Hochseeklima und seine Heilangebote.
Borkum heute: Tradition und Moderne
Heute verbindet Borkum seine lange Geschichte stolz mit einem modernen Kur- und Freizeitangebot. Der alte und der neue Leuchtturm erzählen von der Seefahrtsgeschichte, während die breiten Strände und das gesunde Klima Tausende von Gästen anziehen. Borkum ist das beste Beispiel dafür, wie eine Insel, die einst dem rauen Meer trotzte, sich in eine Oase der Erholung und des Wohlbefindens verwandelt hat.