Kloster Chorin: Ein Tag voller Natur und Geschichte
Heute haben wir einen wunderschönen Tagesausflug nach Chorin unternommen. Die Zugfahrt von Berlin aus dauerte nur 45 Minuten, und vom Bahnhof spazierten wir gemütlich rund 1,5 Kilometer zum Kloster Chorin und zum idyllischen Amtssee. Wer es schneller mag, kann am Bahnhof auch Fahrräder ausleihen.
Die Natur hier ist einfach beeindruckend. Wir haben einen entspannten Spaziergang von 2 Kilometern um den Amtssee gemacht und die frische Luft genossen. Anschließend haben wir uns im Waldseehotel Frenz mit einer köstlichen Gemüsepfanne mit Bandnudeln gestärkt – die perfekte Stärkung nach so viel Bewegung!
Ein Blick in die Vergangenheit
Das Kloster Chorin ist nicht nur ein Bauwerk, es ist ein Stück lebendige Geschichte. Die Zisterzienserabtei aus dem 13. Jahrhundert gehört zu den am besten erhaltenen ihrer Art in Deutschland. Uns hat vor allem die Mischung aus romanischen und gotischen Elementen fasziniert. Besonders die Klosterkirche mit ihrem hohen Gewölbe und den filigranen Fenstern ist einfach atemberaubend.
Nach der Reformation verlor das Kloster seine ursprüngliche Bedeutung, doch heute hat es sich in einen kulturellen Treffpunkt verwandelt, wo Konzerte und Ausstellungen stattfinden. Die Mühlenruine in der Nähe des Klosters zeugt ebenfalls von der reichen Geschichte der Gegend.
Die Verbindung von Natur und historischer Architektur macht Chorin zu einem einzigartigen Ausflugsziel. Es war ein wunderbarer Tag, der uns bleibende Erinnerungen beschert hat.
Chorin und der Amtssee: Ein Spiegel der Geschichte
Eingebettet in die idyllische Landschaft des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin, erzählen das Dorf Chorin und sein zentraler See, der Amtssee, eine faszinierende Geschichte, die eng mit dem berühmten Kloster verbunden ist.
Die Ursprünge: Slawen und Mönche
Der Name "Chorin" hat slawische Wurzeln und deutet darauf hin, dass die Gegend bereits vor der Ankunft der Zisterziensermönche besiedelt war. Die heutige Gestalt von Ort und See wurde jedoch maßgeblich durch die Gründung des Zisterzienserklosters im 13. Jahrhundert geprägt. Der Zisterzienserorden legte seine Klöster bewusst abseits von Siedlungen in abgeschiedenen Wald- und Sumpfgebieten an. Die Mönche der Abtei Chorin, die ursprünglich an einem anderen Ort gegründet wurde, fanden am Südufer des damaligen „Chorin-Sees“ (dem heutigen Amtssee) den idealen Standort.
Kloster Chorin und der Amtssee: Eine Symbiose
Das Kloster Chorin, ein Meisterwerk der norddeutschen Backsteingotik, wurde so errichtet, dass es eine Einheit mit der umgebenden Natur bildete. Die Mönche nutzten die Lage am See für ihre Zwecke: Sie senkten den Wasserspiegel um ca. 1,75 Meter ab, um Land zu gewinnen und die Wasserkraft für Mühlen zu nutzen, die zur Versorgung des Klosters unerlässlich waren. Der See und die umliegenden Gewässer waren zudem eine wichtige Nahrungsquelle. Der einstige "Chorin-See" wurde zum wirtschaftlichen Herzstück des Klosters.
Vom Kloster zum Amt und die Namensgebung
Nach der Reformation wurde das Kloster im Jahr 1542 säkularisiert und in ein kurfürstliches "Amt Chorin" umgewandelt. Aus dieser Zeit stammt der heutige Name des Sees: Er wurde fortan als Amtssee bezeichnet, da er zum Verwaltungsgebiet des Amtes gehörte. Über die Jahrhunderte hinweg wurde die Klosteranlage als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt. Im 19. Jahrhundert, nicht zuletzt durch die Bemühungen von Karl Friedrich Schinkel, begann man mit der Sicherung und ersten Restaurierung der beeindruckenden Klosterruine.
Chorin heute: Ein Ort der Erholung und Kultur
Heute ist Chorin ein attraktiver Anziehungspunkt für Geschichtsinteressierte, Naturliebhaber und Kulturfreunde. Die historische Anlage des Klosters, eingebettet in die sanfte Hügellandschaft und die Seen, ist Schauplatz von Veranstaltungen wie dem berühmten Choriner Musiksommer. Der Amtssee, einst das wirtschaftliche Zentrum der Mönche, lädt heute zum Baden und zu Spaziergängen ein. Die bewegte Geschichte von Chorin und dem Amtssee ist überall spürbar und macht den Ort zu einem einzigartigen Erlebnis.