Ein unvergesslicher Tag in den Alpen: Die Dachstein-Rieseneishöhle
Was für ein Morgen! Wir machten uns auf den Weg, um die spektakuläre Dachstein-Rieseneishöhle in Obertraun zu erkunden. Die Anreise war schon ein kleines Abenteuer: Sonntagmorgen starteten wir mit einem Kleinbus in Unterach am Attersee und fuhren nach Bad Ischl. Von dort ging es entspannt mit der Bahn weiter bis nach Obertraun, das nur einen Katzensprung von Hallstatt entfernt liegt. Vom Bahnhof brachte uns ein Postbus direkt zur Talstation der Höhlenbahn.
Eine eisige Unterwelt in den Dachstein-Alpen
Die Dachstein-Eispaläste sind ein wahrer Naturschatz und gehören zu den beeindruckendsten Naturwundern der Alpen. Man versteht sofort, warum Besucher aus aller Welt hierherkommen. Im Inneren wartet eine faszinierende Unterwelt aus Eis, die uns staunen ließ. Gigantische Gletscher, glitzernde Eisformationen und majestätische Dome bilden eine einzigartige Kulisse. An warmen Tagen ist die kühle Luft eine willkommene Erfrischung, aber auch bei Regen oder Kälte sind die Höhlen ein perfekter Rückzugsort.
Unsere Höhlenführerin erzählte uns spannende Fakten über die Erdentwicklung und die Forscher, die hier wertvolle Erkenntnisse gewonnen haben. Diese Höhlen sind wie ein Archiv der Zeit, und es war faszinierend, die Spuren von Jahrtausenden zu entdecken.
Nachmittagsausflug nach Hallstatt
Da wir nach der Höhlentour noch Zeit hatten, machten wir am Nachmittag einen Abstecher nach Hallstatt. Die Nähe der beiden Orte macht die Kombination zu einem idealen Tagesausflug. So konnten wir zwei der schönsten Highlights der Region miteinander verbinden.
Es war ein Tag voller beeindruckender Naturwunder und historischer Einblicke. Wir können die Dachstein-Rieseneishöhle und das charmante Hallstatt jedem nur empfehlen!
Entdeckung und Pionierzeit
- Die Legende: Die offizielle Entdeckung der Höhle wird oft dem Jäger Peter Gamsjäger zugeschrieben, der sie angeblich bereits 1897 auf der Suche nach verirrten Tieren fand. Obwohl diese Geschichte verbreitet ist, gehen Historiker davon aus, dass Einheimische die Höhle schon früher kannten.
- Der Durchbruch: Der eigentliche Durchbruch in die riesigen Eishallen erfolgte am 17. Juli 1910. An diesem Tag gelang es einem Team von Forschern und Mitgliedern des Höhlenvereins, den damals als unüberwindlich geltenden "Eisabgrund" zu überwinden.
- Der entscheidende Schritt: Am 21. August 1910 schaffte es der Höhlenforscher Hermann Bock, einen schmalen Eisgrat als Brücke zu nutzen, um als Erster die riesigen Hallen jenseits des Abgrunds zu betreten. Es folgten weitere Expeditionen, bei denen die heute bekannten Bereiche der Höhle mit einem rund 2 Kilometer langen Gangsystem erkundet und vermessen wurden.
Erschließung für den Tourismus
- Frühe Eröffnung: Bereits 1912 wurde die Höhle für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, was ihre Beliebtheit als Naturwunder unterstreicht.
- Pionier des Tourismus: Einer der frühen Förderer der touristischen Erschließung war Alexander von Mörk, dessen Asche nach seinem Tod im Ersten Weltkrieg in einer der Höhlenhallen, dem "Mörkdom", beigesetzt wurde.
- Technische Fortschritte: 1928 wurde die Höhle mit einer elektrischen Beleuchtung ausgestattet, was die Besuchserfahrung revolutionierte.
- Die Seilbahn: Ein Meilenstein für den Tourismus war die Eröffnung der ersten Teilstrecke der Dachstein-Seilbahnen im Jahr 1951. Sie ermöglichte eine bequeme und schnelle Anreise zur Höhle und trug maßgeblich zu ihrer Popularität bei.
Moderne Entwicklungen
- Naturdenkmal: 1973 wurde die Höhle aufgrund ihrer geologischen und biologischen Bedeutung zum Naturdenkmal erklärt.
- Wissenschaftliche Bedeutung: Abgesehen vom Tourismus ist die Höhle ein wichtiges Forschungsobjekt. Pollenanalysen haben ergeben, dass das Eis der Höhle bis zu 500 Jahre alt sein könnte, was sie zu einem wertvollen Archiv der Klimageschichte macht.