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Monreal


Ein Tagesausflug nach Monreal in der Eifel


​Nach einem belebenden Morgenspaziergang durch Andernach setzten wir unsere Reise mit dem Zug nach Monreal fort. Die etwa 40-minütige Fahrt bot uns eine malerische Aussicht auf die Eifellandschaft. In Monreal angekommen, war es nur ein kurzer Fußweg vom Bahnhof zur reizvollen Altstadt.

​Das Dorf im Elztal bezauberte uns trotz des bewölkten Himmels mit seinen zahlreichen, sorgfältig restaurierten Fachwerkhäusern, die ein klassisches deutsches Dorfbild vermitteln. Die ruhig fließende Elz verlieh dem Ort eine friedliche Stimmung und lud zum Spaziergang am Flussufer ein.

​Der historische Kern mit seinen mittelalterlichen Wurzeln und charmanten Gassen bietet spannende Einblicke in die Vergangenheit. Die Burgruine Monreal und die Kirche St. Barbara sind nur zwei der kulturellen Anziehungspunkte. Nach einem ausgedehnten Rundgang genossen wir unser Mittagessen im Restaurant Haus Löwenburg.

​Zeitlich bedingt konnten wir die Löwen- und Philipsburg nicht besichtigen. Um 14.47 Uhr fuhren wir zurück nach Linz am Rhein.

Infos:

https://www.eifel.info/pois/monreal



Geschichte von Monreal


​Monreal, oft als eines der schönsten Fachwerdörfer Deutschlands bezeichnet, liegt malerisch im Elztal und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Diese können Sie Ihren Lesern wie folgt präsentieren: Die früheste Zeit des Ortes beginnt schon vor dem Mittelalter, wie Siedlungsspuren aus vorchristlicher Zeit belegen. Urkundlich erstmals erwähnt wurde der Ort im Jahr 1193 unter dem Namen "Cunisberch" (Königsberg). Im 13. Jahrhundert übernahmen die Grafen von Virneburg die Herrschaft über das Gebiet. Sie waren es, die dem Ort den französisch inspirierten Namen "Monroial" (ebenfalls "Königsberg") gaben, aus dem sich später das heutige "Monreal" entwickelte.

​Über dem Ort thronen zwei majestätische Burgruinen: die Löwenburg und die Philippsburg. Die Grafen von Virneburg ließen sie im 13. Jahrhundert erbauen, um ihre Macht in der Region zu sichern. Die Löwenburg wurde zum Hauptsitz der Familie und diente im späten Mittelalter auch als Witwensitz. Im Jahr 1306 erhielt Monreal die Markt- und Stadtrechte, was die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes förderte. Handwerk und Handel blühten auf, und Monreal wurde zu einem wichtigen Anlaufpunkt in der Region. Ab dem 17. Jahrhundert entwickelte sich die Tuchherstellung zum wichtigsten Wirtschaftszweig. Monreal profitierte von der Schafwolle aus der Eifel, und die zahlreichen Fachwerkhäuser, die das heutige Ortsbild prägen, zeugen vom damaligen Wohlstand der Tuchmacher.

​Mit dem Aufkommen der industriellen Tuchherstellung im 19. Jahrhundert konnte die Handarbeit in Monreal nicht mehr konkurrieren. Die Tuchindustrie brach ein, was zu einer Phase der Verarmung führte. Erst in den 1930er Jahren wurde der Ort als touristisches Ziel wiederentdeckt. Die Besucher schätzten die idyllische Lage und die gut erhaltenen historischen Bauten, die der Armut der Zeit zuvor zu verdanken waren. Die alten Gassen und Fachwerkhäuser haben sich bis heute bewahrt und verleihen Monreal seinen unverwechselbaren Charme. Monreal dient heute oft als Filmkulisse, was seine besondere Atmosphäre unterstreicht. Die historischen Brücken über die Elz, das Viergiebelhaus aus dem 15. Jahrhundert und die malerische Pfarrkirche "Heilige Dreifaltigkeit" machen den Ort zu einem Anziehungspunkt für Touristen. Zudem ist Monreal der Startpunkt für den "Monrealer Ritterschlag", einen bekannten Wanderweg, der Kulturgeschichte und Naturerlebnis auf einzigartige Weise verbindet.

​Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Monreal nicht nur ein schönes Dorf ist, sondern ein lebendiges Geschichtsbuch, in dem man die Spuren der Grafen, Tuchmacher und der bewegten Eifel-Geschichte hautnah erleben kann.