Mit der Bahn an die Mosel:
Von Linz am Rhein nach Traben-Trarbach.
Unsere Reise führte uns mit der Bahn von Linz am Rhein, einem malerischen Ort am Mittelrhein, nach Traben-Trarbach. Es war keine direkte Fahrt, aber gerade das machte die Reise zu einem Erlebnis.
Die Strecke von Linz nach Koblenz führte uns größtenteils am Rhein entlang. Vom Fenster aus sahen wir Burgen, verträumte Dörfer und die majestätische Flusslandschaft an uns vorbeiziehen – der perfekte Einstieg, um in den Reisemodus zu schalten. In Koblenz stiegen wir um und folgten fortan der Mosel. Die Zugstrecke schlängelte sich fast die gesamte Zeit direkt am Ufer entlang, vorbei an steilen Weinbergen, Winzerdörfern und immer wieder mit Blick auf den funkelnden Fluss.
Am letzten Tag unserer Reise besuchten wir schließlich Traben-Trarbach, eine bezaubernde Doppelstadt, die aus den Ortsteilen Traben und Trarbach besteht. Besonders Trarbach faszinierte mit seinem liebenswerten Flair und der idyllischen Lage am Fluss.
Auf den Spuren der Sponheimer Grafen.
Von Trarbach aus wagten wir uns auf den steilen Wanderweg zur Grevenburg. Eine Wanderung, die Christina heute sogar "freiwillig" mitmachte! Schon von unten beeindruckte uns die mächtige Burgruine, die hoch über dem Moseltal thront. Es ist kaum vorstellbar, dass diese Burg, die um 1350 von Graf Johann III. von Sponheim erbaut wurde, einst der prachtvolle Stammsitz der Grafen war.
Die Burg diente jahrhundertelang als strategisch wichtiger Punkt zur Sicherung der Handelsrouten. Doch ihre Bedeutung machte sie auch zu einem begehrten Ziel. Im 17. und 18. Jahrhundert wechselte die Grevenburg in den Kriegswirren sage und schreibe dreizehn Mal den Besitzer. Eine bewegte Geschichte, die in den alten Gemäuern spürbar ist.
Ein Moment voller Geschichte und Aussicht.
Christina erreichte den Gipfel zwar nicht, wartete aber geduldig etwas unterhalb der Ruine auf mich. Von ihrem Aussichtspunkt aus genoss sie den herrlichen Blick auf Traben, die Mosel und die beeindruckende Brücke. Auch von hier aus spürt man die besondere Aura dieses Ortes, der so viel erlebt hat.
Ich stieg die letzten Stufen zur Ruine hinauf. Das, was wir heute sehen, sind nur noch Überreste, denn die Burg wurde 1734 von französischen Truppen nach langer Belagerung gesprengt. Ein Großteil der Mauern fiel damals den Flammen und Kanonen zum Opfer. Trotzdem ist es ein atemberaubender Ort.
Die Stimmung war einfach bezaubernd und ich fühlte eine tiefe Verbundenheit mit der Natur und der bewegten Vergangenheit. Ein Mittagessen mit dieser grandiosen Aussicht wäre das absolute Highlight gewesen – aber manchmal sind es die einfachen Momente, die am meisten zählen. Es war der perfekte Abschluss unserer Reise, und die gemeinsamen Erinnerungen, gewürzt mit einer Prise Geschichte, werden uns noch lange begleiten.