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Pirna


Ein Tag in Pirna: Gemütlicher Stadtbummel und Entspannung am Marktplatz


​Da wir heute eine entspannte Aktivität bevorzugten, starteten wir unsere Woche mit einem gemütlichen Stadtbummel. Um 9:45 Uhr nahmen wir die Bahn von Bad Schandau nach Pirna, eine kurze 25-minütige Fahrt. Unterwegs hielt der Zug an malerischen Orten wie Königstein, Kurort Rathen und Stadt Wehlen. Die Strecke führte dabei direkt an der Elbe entlang, sodass wir während der gesamten Fahrt einen wunderschönen Blick auf den Fluss genießen konnten.

​In Pirna angekommen, erkundeten wir bei angenehmem Wetter ganz entspannt die historische Altstadt, die erfreulich leer war. Zum Mittagessen kehrten wir im Restaurant "Pizza La Dolce Vita" direkt am Marktplatz ein. Hier konnten wir ungestört draußen sitzen und die Ruhe abseits des großen Trubels genießen.

Tipp: Wer die Stadt noch besser kennenlernen möchte, findet beim Tourist Service verschiedene Führungen für Anfänger und Fortgeschrittene.



Pirna: Eine Stadt voller Geschichte an der Elbe


​Pirna, oft als das „Tor zur Sächsischen Schweiz“ bezeichnet, blickt auf eine reiche und bewegte Geschichte zurück. Ihre Lage am Ufer der Elbe und am Fuße des Elbsandsteingebirges hat sie über die Jahrhunderte hinweg zu einem wichtigen Handelszentrum und Schauplatz historischer Ereignisse gemacht.


Anfänge und Mittelalter


​Die Geschichte Pirnas reicht bis in das 11. Jahrhundert zurück. Slawische Siedlungen und eine erste Burganlage auf dem heutigen Schloss Sonnenstein bildeten die Keimzelle der Stadt. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1233. Nur wenige Jahre später, 1293, erwarb der Bischof von Meißen die Stadt. Diese Zeit war geprägt vom Aufstieg Pirnas als Marktplatz und Handelsknotenpunkt, insbesondere durch den Handel mit Salz und dem Elbschifffahrtsverkehr.

​Die gotische Stadtkirche St. Marien, deren Grundsteinlegung im 14. Jahrhundert erfolgte, ist bis heute ein beeindruckendes Zeugnis dieser Blütezeit. Die prachtvollen Bürgerhäuser am Markt erzählen ebenfalls von dem Wohlstand der damaligen Kaufmannschaft.


Die Reformation und der Dreißigjährige Krieg


​Auch die Reformation hinterließ in Pirna ihre Spuren. Im Jahr 1539 wurde die lutherische Lehre in der Stadt eingeführt. Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) war eine schwierige Zeit für Pirna. Die Stadt wurde mehrfach von verschiedenen Armeen belagert und erobert, was zu Zerstörungen und wirtschaftlichem Niedergang führte. Doch Pirna erholte sich, und die barocke Wiederaufbauphase prägt noch heute das Stadtbild.


Industrielle Revolution und Pirna im 20. Jahrhundert


​Im 19. Jahrhundert profitierte Pirna stark von der Industriellen Revolution. Die Papierindustrie und die Steinbearbeitung wurden zu wichtigen Wirtschaftszweigen. Die Eröffnung der Eisenbahnstrecke nach Dresden im Jahr 1848 förderte die Entwicklung weiter und machte Pirna zu einem attraktiven Ausflugsziel.

​Eine tragische Rolle spielte Pirna im 20. Jahrhundert. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Heil- und Pflegeanstalt auf dem Schloss Sonnenstein zu einer Tötungsanstalt der sogenannten "Aktion T4". Hier wurden zwischen 1940 und 1941 über 13.700 kranke und behinderte Menschen ermordet. Heute erinnert die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein an diese Verbrechen.

​Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Pirna Teil der DDR. Trotz politischer und wirtschaftlicher Herausforderungen blieb die Stadt ein wichtiger Industriestandort.


Gegenwart: Wiederbelebung und Tourismus


​Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurden große Anstrengungen unternommen, die historische Altstadt zu sanieren. Die behutsame Restaurierung der Fassaden, Plätze und Gassen hat Pirna zu einem wahren Schmuckstück gemacht.

​Heute ist Pirna eine lebendige Stadt, die ihre Vergangenheit ehrt und sich gleichzeitig als modernes Zentrum und Ausgangspunkt für Wanderungen und Entdeckungen in der Sächsischen Schweiz präsentiert. Die Verbindung von Geschichte, Kultur und Natur macht Pirna zu einem unvergesslichen Erlebnis für jeden Besucher.