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Hřensko - Herrnskretschen


Ein Tag in Hřensko: Kahnfahrt durch die Schluchten des Elbsandsteingebirges


Hřensko, ein reizvolles Dorf in Tschechien, liegt direkt an der Grenze zu Deutschland. Die Anreise ist ein Erlebnis für sich: Von Bad Schandau fuhren wir mit der Bahn nach Schöna und nahmen dann eine kleine Fähre über die Elbe. Schon die Überfahrt belohnte uns mit eindrucksvollen Blicken auf die markanten Felsformationen des Elbsandsteingebirges.

​In Hřensko angekommen, führte uns ein gut ausgeschilderter Wanderweg in etwa 20 Minuten zur "Hřensko-Schlucht". Dort starteten wir unsere Kahnfahrt durch den Edmundsklamm. Die 20-minütige Fahrt kostet 3,50 Euro pro Erwachsenen und war ein absolutes Highlight. Auf einem traditionellen Holzkahn glitten wir durch die enge Schlucht. Links und rechts ragten die steilen Sandsteinwände in die Höhe, und die schattige Atmosphäre war faszinierend. Der Kahnführer unterhielt uns mit spannenden Geschichten und amüsanten Anekdoten über die Felsformationen und die Geschichte der Klamm.

​Nach etwa einem Kilometer endete die Bootsfahrt, und der Weg führte zu Fuß weiter zur Wilden Klamm. Zwischen den beiden Bootsanlegern gab es einen Imbissstand, an dem man sich stärken und sogar selbst Bratwürste am Grill zubereiten konnte.

​Ein Ausflug nach Hřensko und seine Umgebung ist ein unvergessliches Naturerlebnis.



Hernskretschen: Geschichte an der Elbe


Herrnskretschen (heute Hřensko) ist ein historischer Ort in der Böhmischen Schweiz, der an der Mündung des Flusses Kamnitz in die Elbe liegt. Seine Geschichte ist eng mit der einzigartigen Felslanedschaft, der Schifffahrt und dem Tourismus verbunden.

​Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1475. Jahrhundertelang war die Wirtschaft von Flößerei, Holzhandel und der Steinverarbeitung aus den umliegenden Sandsteinbrüchen geprägt. Die Lage an der Elbe machte Hernskretschen zu einem wichtigen Umschlagplatz, brachte aber auch immer wieder Zerstörungen durch verheerende Hochwasser mit sich.

​Aufstieg zum beliebten Erholungsort

​Im 19. Jahrhundert begann eine neue Ära für Hernskretschen: die des Fremdenverkehrs. Die atemberaubende Natur der Böhmischen Schweiz zog immer mehr Reisende an. Durch den Ausbau von Wanderwegen und die Eröffnung von Gasthäusern und Hotels entwickelte sich der Ort zu einem beliebten Ausgangspunkt für Touren.

​Besonders bekannt wurden die Kahnfahrten durch die wildromantischen Kamnitzklammen. Diese Fahrten, die seit dem späten 19. Jahrhundert angeboten wurden, sind bis heute eine der Hauptattraktionen der Region.

​Kriege und Katastrophen

​Im 20. Jahrhundert war Hernskretschen von den politischen Umwälzungen betroffen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Ort 1938 dem Deutschen Reich angeschlossen.

​Nach dem Krieg wurde der Ort wieder Teil der Tschechoslowakei und erlebte in den folgenden Jahrzehnten den sozialistischen Wandel. Auch Naturkatastrophen prägten die jüngere Geschichte: Schwere Hochwasser, wie das Jahrhunderthochwasser 2002, richteten große Schäden an, doch der Ort erholte sich immer wieder.

​Heute ist Hřensko ein lebendiger und internationaler Ort, der Wanderer und Naturliebhaber aus aller Welt anzieht und als "Tor zur Böhmischen Schweiz" bekannt ist.