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Schwangau im Ostallgäu


Ankommen im Märchenland: Unsere Reise nach Schwangau!


Die Anreise nach Schwangau war für uns schon der erste Teil des Abenteuers! Nach einer entspannten neunstündigen Bahnfahrt erreichten wir ohne Komplikationen Füssen, wo uns bereits ein Taxi erwartete, das uns direkt zu unserer Unterkunft ins Haus Ambos brachte. Dort wurden wir von unserer gastfreundlichen Vermieterin aufs Herzlichste willkommen geheißen. Der nahegelegene Supermarkt machte die Besorgungen für unsere Abendessen denkbar einfach. Für die Mittagszeit haben wir uns vorgenommen, die charmanten bayerischen Gasthäuser der Umgebung zu erkunden und uns von der regionalen Küche verwöhnen zu lassen. Doch Schwangau ist vor allem für seine berühmten Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau bekannt. Diese prächtigen Bauwerke sind nicht nur architektonisch beeindruckend, sondern erzählen auch eine bewegte Geschichte. Besonders Neuschwanstein, das Märchenschloss König Ludwigs II., zieht jedes Jahr unzählige Besucher in seinen Bann. Von hier aus bieten sich fantastische Aussichten auf die umliegende Bergwelt und den glitzernden Forggensee.

Ein erster kleiner Ausflug auf den Wanderweg der Osterhalde hat uns bereits einen wundervollen Blick auf die majestätischen Alpen geschenkt – ein Vorgeschmack auf die Schönheit, die uns hier erwartet.


Schwangau im Allgäu: Wo Könige und Ritter Geschichte schrieben


​Schwangau ist weit mehr als nur das Dorf der weltberühmten Königsschlösser. Es ist ein Ort mit einer beeindruckend langen und abwechslungsreichen Geschichte, die tief in der deutschen Vergangenheit verwurzelt ist.


Die Anfänge: Von der Steinzeit bis zu den Römern


​Die Besiedelung Schwangaus reicht nachweislich bis in die Mittelsteinzeit zurück. Funde von Werkzeugen belegen, dass Menschen hier schon vor Tausenden von Jahren lebten. Um das Jahr 15 v. Chr. eroberten die Römer die Region und machten sie zu einem Teil ihrer Provinz Raetien. Ausgrabungen am Fuße des Tegelbergs haben sogar die Überreste eines römischen Badehauses freigelegt, was auf eine bemerkenswerte römische Siedlung hindeutet.


Das Mittelalter: Die Ritter von Schwangau


​Im Mittelalter entwickelte sich Schwangau zu einem Sitz des Adels. Das Dorf verdankt seinen Namen den Rittern von Schwangau, einem Geschlecht, das bereits im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde. Ihr Wappentier, der Schwan, zierte ihre Burgen und wurde so zum Namensgeber der gesamten Region. Die Ritter von Schwangau besaßen die Burg Schwanstein, die auf einem Bergvorsprung lag. Diese Burg sollte später in Schloss Hohenschwangau umgewandelt werden und zur Wiege der bayerischen Märchenschlösser werden.


Die Zeit der Könige: Sommerresidenz und Märchenwelt


​Der bedeutendste Teil der Geschichte Schwangaus beginnt im 19. Jahrhundert. Der bayerische Kronprinz Maximilian, der spätere König Max II., erwarb 1832 die Burgruine Schwanstein und ließ sie im Stil der Neugotik zum romantischen Schloss Hohenschwangau umbauen. Das Schloss wurde zur Sommerresidenz der königlichen Familie und zur Kindheitsstätte von König Ludwig II..

​Geprägt von den Wandgemälden mit ritterlichen Sagen und Mythen, entwickelte Ludwig II. hier seine Träume von einer eigenen Märchenwelt. Nur wenige Gehminuten von seinem Kindheitsschloss entfernt, ließ er ab 1869 sein eigenes Bauprojekt beginnen: Schloss Neuschwanstein. In den Ruinen der mittelalterlichen Burgen Vorder- und Hinterschwangau errichtete er einen Traum aus Stein, der die Welt bis heute fasziniert.


Schwangau heute: Ein Ort der Geschichte und Schönheit


​Die beiden Schlösser haben Schwangau zu einem der meistbesuchten Orte Deutschlands gemacht. Doch die Geschichte des Dorfes ist auch heute noch in jedem Winkel spürbar: von den alten Fachwerkhäusern, der Wallfahrtskirche St. Coloman, bis hin zu den Spuren der Römer. Schwangau hat es geschafft, seine königliche Vergangenheit lebendig zu halten und gleichzeitig eine gastfreundliche und moderne Gemeinde im Herzen des Allgäus zu sein.