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Durch den Grunewald

Unser pflichtbewusster Mini-Ausflug durch den Grunewald führt uns zur Sand- oder Kiesgrube nahe dem Teufelsee. Hier hat man von 1966 bis 1983 fleißig Feinsand geklaubt – über 3,5 Millionen Kubikmeter! Herausgekommen ist ein 18 Hektar großes Loch, das heute 15 bis 25 Meter tiefer liegt als der Rest des Waldes. In den tiefsten Ecken haben sich feucht-fröhliche Sümpfe und kleine Tümpel gebildet. Die Grube ist heute ein Hit für kleine Entdecker und Schulklassen, die hier die Natur auf spielerische Art erkunden können.

Im Grunewald kann man noch entspannen – zumindest, wenn man nicht ausgerechnet am Wochenende dort ist. Mich beschäftigt schon länger eine Frage: Warum darf ich nicht im Wald zelten, um einfach mal Abstand zu den Leuten zu haben? Die Antwort: Forstgesetze. Dabei wäre ich doch vorbildlich – kein Müll, kein Feuer, kein Rauchen. Eigentlich ein klares Ja für ein bisschen Freiheit. Die meisten Naturfans würden sich genauso verhalten, mit wenigen Ausnahmen. "Zelten stört die Tiere", heißt es dann. Naja, vielleicht stören mich die Tiere ja auch mal! Aber schwere Harvester, die täglich Bäume fällen, sind okay? Oder Bäume, die für Wohnraum weichen müssen? Da fragt man sich schon, wie durchdacht das System ist. Warum nicht ausgewiesene Zeltflächen im Grunewald und anderen Wäldern? Die Sandgrube wäre doch ideal – mit gelegentlichen Kontrollen, versteht sich.


Barfuß über den frischen Boden. 

Neues Projekt im Grunewald. Kiefern müssen Eichen weichen. Kiefernbestände werden zu Mischwäldern umgebaut.