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Kufstein


Ein Tag in Kufstein: Festung, Heldenorgel und die charmante Altstadt


​Heute fuhren wir von Bad Tölz nach Kufstein, um die Perle Tirols zu erkunden. In der charmanten Altstadt angekommen, tauchten wir sofort in das historische Flair ein. Die engen Gassen der Römerhofgasse luden zum gemütlichen Bummeln ein, während der Marktplatz mit seinen einladenden Cafés und Geschäften zum Verweilen einlud. Auch die beeindruckende Pfarrkirche mit ihrem markanten Turm war ein echter Blickfang.

​Ein absolutes Highlight unseres Tages war der Besuch der Kufsteiner Heldenorgel, der größten Freilichtorgel der Welt. Täglich um 12:00 Uhr erklingt ihr beeindruckendes Konzert, das man über die ganze Stadt hört. Mit 4.948 Pfeifen ist sie nicht nur eine technische Meisterleistung, sondern auch ein Gänsehautmoment. Es war ein unvergesslicher Moment, dem Klang der Orgel zu lauschen, während die Sonne hoch am Himmel stand.

​Zum Mittagessen kehrten wir in das Restaurant Altstadt in der Römerhofgasse ein. Hier gibt es für wenig Geld gutes Essen, das uns wirklich geschmeckt hat – ein echter Geheimtipp!

​Nach dem Mittagessen ging es mit der Panoramabahn hinauf zur Festung Kufstein. Oben angekommen, wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Von der Festung aus bietet sich ein spektakulärer Blick auf die umliegenden Berge Tirols und das malerische Kufstein. Die Festung selbst ist beeindruckend, mit ihren gut erhaltenen Mauern und Türmen, die von einer langen Geschichte erzählen. Das Festungsmuseum im Inneren ist besonders interessant; hier erfährt man viel über die Geschichte der Region. Ein Rundgang durch die Ausstellungen und die Entdeckung der historischen Waffen war ein spannender Abschluss.

​Nach einem Tag voller Kultur, Genuss und beeindruckender Ausblicke machten wir uns auf den Rückweg. Die Erinnerungen an die Festung und die charmante Altstadt von Kufstein in Tirol werden uns noch lange begleiten.


Die Festung Kufstein: Ein historischer Überblick


​Die Festung Kufstein, die majestätisch über der Stadt Kufstein in Tirol thront, ist ein beeindruckendes Zeugnis der Geschichte und ein Symbol für die wechselvolle Vergangenheit der Region. Ihre Wurzeln reichen weit zurück, und im Laufe der Jahrhunderte hat sie eine zentrale Rolle in zahlreichen Konflikten und Machtwechseln gespielt.

​Die Anfänge: Mittelalterliche Wurzeln

​Die Geschichte der Festung beginnt im Mittelalter. Erste urkundliche Erwähnungen stammen aus dem 13. Jahrhundert. Die strategische Lage an der Engstelle des Inntals machte die Burg schnell zu einem wichtigen Bollwerk, das den Handelsweg und die Grenze zwischen Bayern und Tirol schützte. Ursprünglich war die Anlage wahrscheinlich im Besitz des Bischofs von Regensburg und ging später an die bayerischen Herzöge.

​Belagerungen und Zerstörungen

​Im 15. Jahrhundert erlebte die Festung eine ihrer härtesten Bewährungsproben. Im Jahre 1415 wurde sie von den bayerischen Herzögen belagert und erobert. Ein besonders bedeutendes Ereignis war die Belagerung im Jahr 1504 durch den römisch-deutschen König und späteren Kaiser Maximilian I. Nach einer monatelangen Belagerung, bei der Maximilian erstmals schwere Kanonen einsetzte, musste die Burg schließlich kapitulieren. Die Eroberung der "stärksten Festung des Landes" war ein wichtiger Schritt für Maximilian, um das heutige Nordtirol endgültig seinem Reich einzuverleiben. Er selbst bezeichnete die Eroberung als eine der "glorreichsten Taten seines Lebens".

​Ausbau zur modernen Festung

​Nach der Eroberung durch Maximilian I. wurde die Anlage massiv ausgebaut und den militärischen Erfordernissen der Zeit angepasst. Aus der mittelalterlichen Burg wurde eine hochmoderne Festung mit starken Mauern, Türmen und Bastionen. Sie diente fortan als wichtige Garnison und Gefängnis des Reiches.

​Im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Festung hauptsächlich als Staatsgefängnis genutzt. Viele politische Gefangene, darunter ungarische Freiheitskämpfer und politische Dissidenten, waren hier inhaftiert. Die Festung erlangte traurige Berühmtheit als "Kerker der Nation".

​Die Festung heute

​Nach dem Ende der Monarchie verlor die Festung ihre militärische Bedeutung und wurde in den folgenden Jahrzehnten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Heute ist die Festung Kufstein ein beliebtes Ausflugsziel und ein lebendiges Kulturzentrum. Sie beherbergt das Heimatmuseum, wechselnde Ausstellungen und ist Schauplatz für zahlreiche Konzerte, darunter die berühmten Operetten-Festspiele. Die Heldenorgel, die größte Freiorgel der Welt, ist ein weiteres Highlight und erklingt täglich um 12:00 Uhr zum Gedenken an die Gefallenen beider Weltkriege.

​Die Festung Kufstein ist nicht nur ein beeindruckendes Bauwerk, sondern auch ein Ort, der die Geschichte Österreichs und Tirols in sich trägt und Besucher dazu einlädt, diese zu entdecken.