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Ribe


Ein Tag in Dänemark: Unser Ausflug in das historische Ribe


​Wenn man schon in Schleswig-Holstein ist, muss man einfach einen Abstecher nach Dänemark machen! Unser Ziel war Ribe, die älteste Stadt Dänemarks, und sie hat uns sofort verzaubert.

Eine Stadt voller Geschichten

​Der beeindruckende Dom von Ribe ist nicht nur ein echtes Wahrzeichen, sondern auch ein Ort, der uns mit seiner Geschichte in den Bann gezogen hat. Doch Ribe ist keineswegs nur historisch: Für Abenteuerlustige gibt es hier eine Austernsafari oder die Möglichkeit einer Wattwanderung. Ein echtes Highlight ist die Insel Mandø, die wir nur bei Ebbe erreichen konnten – ein unvergessliches Erlebnis!

Essen, Shopping und Währung

​Nach all den Entdeckungen haben wir uns in einem der charmanten Cafés gestärkt und die leckeren Spezialitäten genossen. Für ein paar Kleinigkeiten war der Netto-Markt super praktisch. Ein praktischer Tipp: Obwohl die offizielle Währung die Dänische Krone ist, kann man in vielen Geschäften einfach mit Euro oder der Maestro-Karte bezahlen, was den Ausflug sehr entspannt macht. Mit einem Wechselkurs von ca. 7,5 Kronen für einen Euro ist man bestens vorbereitet.




Ribe – Eine Zeitreise in Dänemarks älteste Stadt


​Ribe, malerisch an der Nordseeküste Jütlands gelegen, ist weit mehr als nur eine charmante Kleinstadt. Mit einer Geschichte, die über 1300 Jahre zurückreicht, ist sie offiziell die älteste Stadt Dänemarks und eine der ältesten in ganz Skandinavien. Ein Spaziergang durch die kopfsteingepflasterten Gassen ist eine direkte Reise in die Vergangenheit, die von Wikingern, Königen, mächtigen Bischöfen und schaurigen Legenden erzählt.


​Die Wikingerzeit: Der Anfang eines Handelszentrums


​Die Geschichte von Ribe beginnt um das Jahr 700 n. Chr. Archäologische Funde belegen, dass die Wikinger hier einen Handelsplatz gründeten. Die strategische Lage an der Mündung des Flusses Ribe Å und an wichtigen Handelswegen zwischen Nord- und Ostsee machte Ribe schnell zu einem florierenden Handelszentrum. Hier wurden Waren aus ganz Europa getauscht und die ersten Münzen in Nordeuropa geprägt. Es war ein Ort des Austauschs, des Handwerks und der Begegnung verschiedener Kulturen.


​Das Mittelalter: Aufstieg zur Metropole


​Im 9. Jahrhundert erhielt Ribe eine besondere Bedeutung, als der Missionar Ansgar hier die erste Kirche Skandinaviens errichtete. Dies markierte den Beginn Ribes als christliches Zentrum. Im 12. Jahrhundert wurde der Bau des beeindruckenden Doms zu Ribe begonnen, der mit seinen ungleichen Türmen noch heute das Wahrzeichen der Stadt ist. Ribe wurde Bischofssitz, und die Stadt erlebte im Mittelalter ihre Blütezeit. Mit bis zu 5.000 Einwohnern war sie eine der größten und reichsten Städte des Nordens. Kaufleute aus Deutschland, England und den Niederlanden brachten Wohlstand, und Ribe erhielt als erste dänische Stadt das Stadtrecht.


​Vom Niedergang bis zur Renaissance


​Die nachfolgenden Jahrhunderte waren von Rückschlägen geprägt. Großbrände, Pestepidemien und verheerende Sturmfluten, wie die Grote Mandränke 1362 und die Burchardiflut 1634, setzten der Stadt schwer zu. Zudem verlagerten sich im 17. Jahrhundert die Handelsrouten, und Ribe verlor seine wirtschaftliche Vormachtstellung an andere Städte. Doch trotz dieser Herausforderungen bewahrte Ribe seinen historischen Charme.

​Eine dunkle Episode in der Stadtgeschichte ist die Hexenverfolgung im 16. und 17. Jahrhundert. Ribe war ein Zentrum der Hexenprozesse, und viele Frauen, darunter Dänemarks bekannteste Hexe Maren Spliids, wurden hier verurteilt und hingerichtet.


​Ribe heute: Lebendige Geschichte und Kultur


​Heute ist Ribe eine Museumsstadt, deren reiche Geschichte an jeder Ecke spürbar ist. Über 100 Häuser stehen unter Denkmalschutz. Das Ribe VikingeCenter erweckt das Leben der Wikinger zum Leben, während das Museet Ribes Vikinger tausende archäologische Funde ausstellt.

​Trotz seines Alters ist Ribe keine verschlafene Kulisse, sondern eine lebendige Stadt mit charmanten Cafés, Kunstgalerien und einem einzigartigen Flair. Der traditionelle Nachtwächterrundgang, bei dem der Wächter mit Gesang und Laterne durch die Gassen zieht, lässt die Vergangenheit allabendlich wieder lebendig werden. Ribes Geschichte ist eine Geschichte von Stärke und Überleben, die die Stadt zu einem unvergleichlichen kulturellen Erbe Dänemarks macht.