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Swinemünde/Swinoujście (PL) auf der Insel Usedom


Ein perfekter Tag an der Ostsee: Tagesausflug nach Swinemünde


​Swinemünde (Swinoujscie) auf Usedom ist das ideale Ziel für einen entspannten Tagesausflug – und das nicht nur im Sommer! Bei unserem kürzlichen Trip von Berlin aus haben wir die charmante polnische Stadt in vollen Zügen genossen. Hier sind unsere Eindrücke und Tipps, wie auch Ihr Tag an der polnischen Ostsee ein voller Erfolg wird.


​Anreise und erste Eindrücke


​Unsere Reise begann früh, aber entspannt. Vom Berliner Hauptbahnhof aus ging es mit dem Zug direkt nach Swinemünde. Die UBB-Verbindung ermöglicht eine unkomplizierte und direkte Anreise bis ins Zentrum. Die knapp vierstündige Fahrt bietet genug Zeit, um die Landschaft zu genießen und sich auf unsere Tagestour einzustimmen. Gegen Mittag erreichten wir den Bahnhof und tauchten sofort in das lebendige Treiben ein. Der Weg zum Strand war kurz. Statt Hektik fanden wir pure Entspannung: eine weitläufige Strandpromenade, ein breiter Sandstrand und eine entspannte Atmosphäre.


​Was man in Swinemünde erleben kann


​Swinemünde hat mehr zu bieten als nur Strand. Die Stadt vereint maritimes Flair mit einem pulsierenden Zentrum, das sich perfekt für einen gemütlichen Spaziergang eignet. Wir genossen einen entspannten Cafébesuch und ließen uns einfach treiben. Alles ist bequem zu Fuß zu erreichen, was den Ausflug besonders stressfrei macht.


Pferdedroschkenfahrt


Für eine ganz besondere Erkundungstour durch die Stadt empfiehlt sich eine Fahrt mit der Pferdedroschke. Ein charmantes Erlebnis, das Sie in die Vergangenheit zurückversetzt.


​Radfahren nach Swinemünde


Für Fahrradfans führt von Seebad Ahlbeck ein rund 5 km langer, wunderschöner Radweg direkt bis zum Hafen von Swinemünde. Eine tolle Möglichkeit, die frische Ostseeluft zu spüren.


​Historisches Flair


Schon Theodor Fontane erkannte 1827 den besonderen Reiz von Swinemünde – eine Stadt, die trotz ihrer Unscheinbarkeit mit einer einzigartigen Lebendigkeit glänzt, die durch Handel und Schifffahrt geprägt ist.

​Der Nachmittag verging wie im Flug. Wir traten die Rückreise an und kamen mit vielen neuen Eindrücken und dem Gefühl, einen perfekten Tag erlebt zu haben, wieder in Berlin an.

Infos:

https://usedom.de/die-insel/orte/swinemuende




Die Geschichte von Swinemünde: Ein Hafen mit bewegter Vergangenheit


​Swinemünde (polnisch Świnoujście), die charmante Stadt auf der Insel Usedom, blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Ursprünglich als Fischerdorf an der Mündung der Swine gelegen, entwickelte sich die Stadt im Laufe der Jahrhunderte zu einem bedeutenden Hafen und einem beliebten Seebad.


Vom kleinen Fischerdorf zur preußischen Hafenstadt


​Die Geschichte Swinemündes reicht bis ins Mittelalter zurück, als die Swine-Mündung als Handels- und Zollstation diente. Mit dem Westfälischen Frieden 1648 fielen die Inseln Usedom und Wollin an Schweden. Die Schweden lenkten den Handel bewusst über Wolgast, wodurch die Bedeutung Swinemündes stark sank.

​Erst als die Inseln 1720 unter preußische Herrschaft kamen, begann der Aufstieg der Stadt. König Friedrich der Große ließ die versandete Swine vertiefen, um einen neuen Seehafen zu schaffen. 1765 erhielt die neu gegründete Hafenstadt Swinemünde schließlich die Stadtrechte. Die beeindruckenden Molen, die bis heute das Stadtbild prägen, wurden ab 1818 erbaut, um den Hafen vor Versandung zu schützen.


Vom Seebad zum Kriegsschauplatz und Neubeginn


​Ab 1824 entwickelte sich Swinemünde zu einem beliebten Ostseebad, das mit seiner Promenade und den breiten Sandstränden Badegäste aus ganz Europa anlockte. Die Stadt wurde zum drittgrößten Seebad Deutschlands und erlebte eine Blütezeit, die mit dem Bau einer direkten Bahnlinie nach Berlin noch verstärkt wurde.

​Doch die Geschichte Swinemündes ist auch von tragischen Ereignissen geprägt. Während des Zweiten Weltkriegs war die Stadt ein wichtiger Stützpunkt der deutschen Marine und wurde 1945 durch einen verheerenden Luftangriff fast vollständig zerstört. Nach Kriegsende wurde die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt und erhielt den Namen Świnoujście.

​Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben und neue polnische Siedler fanden hier eine neue Heimat. Der Wiederaufbau begann, und der Hafen wurde zu einem der größten Seehäfen Polens ausgebaut. Heute ist Swinemünde eine blühende Stadt, die Besucher mit ihrer beeindruckenden Geschichte, ihren Festungsanlagen und dem einzigartigen Charme eines modernen Seebades begeistert.