Blumeninsel Mainau: Ein Blütenparadies am Bodensee
Die Insel Mainau im Bodensee ist das perfekte Rezept gegen Alltagsstress: Hier kann man Natur pur erleben und einfach mal abschalten. Egal, ob man Blumenfan oder Erholungssuchender ist – Mainau lädt ganzjährig ein, die Seele baumeln zu lassen und die Natur in vollen Zügen zu genießen.
Mit dem Kursschiff sind Christina und ich direkt von Meersburg aus zur Insel übergesetzt. Die kurze Fahrt über den See war die perfekte Einstimmung auf das Blütenparadies, das uns erwartete.
Ein Meer aus Blumen das ganze Jahr
Die Insel Mainau ist bekannt für ihre beeindruckende Blütenpracht, die sich durch die Jahreszeiten wandelt. Im Frühling verwandeln tausende Tulpen, Narzissen und Hyazinthen die Insel in ein farbenfrohes Meer. Im Sommer blühen hunderte Rosensträucher in unzähligen Sorten und verströmen einen betörenden Duft. Herbst und Winter sind ebenfalls zauberhaft, mit Dahlienblüten, farbenprächtigen Baumalleen und besonderen Ausstellungen. Ein besonderes Highlight ist das Schmetterlingshaus, in dem man exotische Schmetterlinge in einer tropischen Umgebung beobachten kann.
Die Geschichte der Blumeninsel Mainau
Die Insel Mainau, oft als die „Blumeninsel im Bodensee“ bezeichnet, blickt auf eine lange und faszinierende Geschichte zurück, die von Rittern, Königen und einer großen Leidenschaft für die Botanik geprägt ist.
Vom Kloster zur Grafenresidenz
Die erste bekannte Besiedlung der Insel reicht bis in die Römerzeit zurück. Im Mittelalter wurde die Mainau zu einem wichtigen Stützpunkt des Deutschen Ordens, einem Ritterorden, der hier über 500 Jahre lang seinen Sitz hatte. Aus dieser Zeit stammen das beeindruckende Barockschloss und die Kapelle, die bis heute das Bild der Insel prägen.
Nach der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts gelangte die Insel in den Besitz des badischen Staates und wechselte mehrfach den Eigentümer. Eine entscheidende Wende nahm die Geschichte im Jahr 1853, als Großherzog Friedrich I. von Baden die Mainau erwarb. Er war ein leidenschaftlicher Gärtner und legte den Grundstein für die heute so berühmte Parkanlage. Er ließ seltene und exotische Bäume pflanzen, darunter Mammutbäume und Zedern, die den einzigartigen Charakter der Insel formten.
Die Ära der schwedischen Adelsfamilie
Die moderne Geschichte der Mainau ist untrennbar mit der schwedischen Königsfamilie verbunden. 1928 erbte Prinz Lennart Bernadotte die Insel von seiner Großmutter, Victoria von Baden. Als Prinz Lennart seine adligen Titel ablegte, um die bürgerliche Karin Nissvandt zu heiraten, zog er sich mit seiner Familie auf die Mainau zurück.
Anfangs war die Insel vernachlässigt und verwildert. Mit viel harter Arbeit und Vision begann Prinz Lennart, die Insel wiederzubeleben. Er öffnete sie 1930 erstmals für die Öffentlichkeit und machte sie zu einem Gartenparadies, das für jeden zugänglich sein sollte. Zusammen mit seiner zweiten Frau, Gräfin Sonja Bernadotte, widmete er sich mit unermüdlicher Energie der Weiterentwicklung der Mainau.
Sie pflanzten Millionen von Blumen, schufen Themengärten und bauten das Schmetterlingshaus. Ihr Ziel war es, die Mainau zu einem Ort der Schönheit, der Erholung und der Bildung zu machen. Sie verstanden es, die botanische Pracht mit ökologischem Bewusstsein zu verbinden, lange bevor dieses Thema in den Vordergrund rückte.
Die Insel heute
Nach dem Tod von Graf Lennart im Jahr 2004 übernahm seine Tochter, Gräfin Bettina Bernadotte, die Leitung. Sie führt das Erbe ihrer Familie fort und setzt den Fokus auf Nachhaltigkeit und Naturschutz. Heute ist die Mainau nicht nur ein blühendes Paradies, sondern auch ein Ort der Begegnung, der Kunst und der Umweltbildung.
Die Mainau ist somit viel mehr als nur eine Blumeninsel: Sie ist ein lebendiges Denkmal für die visionäre Leidenschaft einer Familie, die eine kleine Insel in ein weltbekanntes Paradies verwandelte.